Dienstag, 25. September 2007

Sinnlos schreibt man klein!


...gut hätte ich im letzten Blog ja auch verbessern können...mach ich aber nicht! Warum? Weil ich mir die Freiheit rausnehme!

Jetzt waren wir also in Heidelberg. Toll! Wo ist der Haken? Richtig, das Bundesland bzw. deren Supergesetze. In Baden Württemberg gilt nämlich ein Rauchverbot in Clubs und so. Voll Geil! Total super! Im Forum unserer lustigen Kapelle hat jemand (ein Nichtraucher) geschrieben das er das doof findet weil man jetzt den Schweiß des Publikums besser riechen kann, welch wahre Worte. (Auf so ne Idee bin ja noch nichtmal ich gekommen, Respekt!)
Irgendwie hatte ich mich ja gestern über das letzte Open Air gefreut, heute hab ich aber dann schon wieder bereut. Als Crew ist man halt immer ein wenig im Zwiespalt….

Heute stand also ein Benefizfestival auf dem Programm! Während ich das jetzt schreib lach ich mich schon wieder halb tot, hatte das doch den dümmsten Namen den ich jemals gehört hab: MUSIK HEILT. Das ist so wahnsinnig, ich fall gleich um.
Ich kenn ja wirklich viele, nein sehr viele Menschen die in der Musikbranche unterwegs sind, geheilt ist da aber überhaupt keiner. Dieser Theorie nach müsste ja jeder Musiker auf der Welt voll geheilt sein. hahahahahhahahahahahahahahah…. Wahnsinn sind wir alle heil unterwegs. Unfassbar! Ich probier das auch grad aus und hämmere im Takt auf dem Schreibtisch rum und sing dabei: Die Heilung naht! Die Heilung naht! Bei der nächsten Erkältung heile ich mich mal mit Blockflöte. Ich hab gehört das Glockenspiel ganz gut gegen Fußpilz ist…
Wer war denn hier der Namenspatron? Respekt und vielen Dank, ich hab mich selten so amüsiert….
Naja, ich hab mich ja wieder eingekriegt und erzähl mal weiter: Die Halle 02 (NUUUL ZWEI) ist niedrig, klein und ich sag mal gar nicht mal so sauber, jetzt hat uns plötzlich die Clubwelt wieder. Es sollte jedenfalls sehr eng und kuschelig werden.(Hier sind wir wieder beim Schweißproblem). Die Freunde von der Instanz sind auch wieder da und noch jemand. 3 Bands auf 40 Quadratmetern Bühne ist schon echt eng.
Auch beim Abendessen war man dann plötzlich wieder auf Clubniveau….hier bin ich Mensch, hier will ich sein.
Was solls, war ja für nen guten Zweck, der hier sicher besser zur Geltung kam als wenn sich der Bono auf ne 100000 Quadratmeter Bühne stellt und von der großen weiten Welt brabbelt… So gesehen war das Ganze dann doch wieder ein Erfolg.

Das sollte es also gewesen sein: Unser Jahr 2007 mit der Band SCHANDMAUL.

Danke für die Aufmerksamkeit, wir lesen uns, Martin

Hanau liegt in Hessen!



Wisst Ihr eigentlich worüber ich mich immer am meisten freue? Viele werden jetzt auf viele Lampen, gutes Catering, nette Menschen oder so tippen…falsch! Ich freu mich immer über diese Sinnlosen Blogüberschriften die ich da so hinschreib. Rock´n´Roll macht ja schon irgendwie stumpf, Dudelsack umsomehr!
Ehrlich gesagt weis ich auch nicht warum wir alle immer auf dem Dudelsack rumhacken, haben wir mit der Birgit ja noch glück… die trötet uns ja nicht den ganzen Tag zu. Mag daran liegen das sie das ähm… Instrument hüstel wirklich spielen kann…

Diesmal dachte die Busfirma wohl das wir jetzt alle auf einen Schlag vollkommen schwul geworden sind und gab uns einen Rosa- Fliederfarbenen Bus. 2007 war bisher definitiv das Jahr der Busse. Wenigstens hat uns der Flo gefahren, da herrscht ja schon großes Vertrauen.

Leider konnte der Cese an diesem Abschlusswochenende nicht dabei sein. Als seine Vertretung war dann Elmar an Bord. Vielen Dank an dieser Stelle noch mal für den spontanen und hervorragenden Einsatz!

Hanau staubt auch ein wenig viel…mussten wir feststellen. Egal, war mit dieser Truppe ja auch das letzte Open Air in diesem Jahr, meiner bescheidenen Meinung nach war auch das schon viel zu kalt.
Auch über unsere Merchmaus Moni habe ich heute mal wieder was gelernt: In Wirklichkeit ist die eine Hexe (zugegebenermaßen eine sehr süße). Jedenfalls hat sie sich in Ihrem Hexenhäuschen sehr wohlgefühlt. Vielleicht liegt da eine große Zukunft im Weihnachtsmarktgeschäft vor ihr…wer weis das schon?

Irgendwann war der Tag dann auch vorbei und wir machten uns auf den Weg nach…….. Heidelberg! War jetzt nicht ganz so weit.

Bis gleich, Martin

Voll verpennt...


Geislingen an der Steige ist ja jetzt schon was länger her, da gibts auch nicht so viel zu erzählen. Wo fang ich an? ...ich weis nur wann ich aufhöre: jetzt. Tut mir leid das mir hier nichts dazu einfällt, war aber auch irgendwie traurig das Ganze...

Bis gleich und dann wieder etwas ausführlicher, Martin

Mittwoch, 29. August 2007

Sonntag ist ein dunkler Tag…



Zumindest an diesem in Trier. Wir waren also Headliner eines Dark dings Festival. Wir haben uns auch echt bemüht immer böse zu schauen, vergebens muß ich zugeben, denn ohne lächeln hält mans dann doch nicht aus… Heute war folgendes Lineup: Instanz - Anne Klark – ASP- Wir, unterschiedlicher geht’s dann wohl kaum, war halt kreativbooking…
Die Location war eine Gladiatorenarena, uralt und wirklich ein schöner Rahmen für Veranstaltungen.
Veranstaltungen sind jetzt ein gutes Stichwort, auf das ich mal näher eingehen muß und will:
Das Amphitheater Trier wurde im Jahre 100 nach Onkel Jesus von den Römern errichtet. Aus welchem Grund? Richtig, um Veranstaltungen durchzuführen. Also eine Veranstaltungsstätte die genau 1907 Jahre alt ist und bespielt wird. Nun ist es aber so, das einige Anwohner der Meinung sind, das man auf sie (in ihren Augen die Krone der Schöpfung) besondere Rücksicht nehmen muß. Diese Individuen wären wohl früher die Haupattraktion innerhalb der Arena gewesen, wenn sie von wilden Tieren ******* worden wären. In unserer schönen neuen Welt gibt es dafür ja die Polizei, die sich ja auch um jeden Blödsinn kümmern muß.(manchmal tun die mir ja auch leid) Im Endeffekt kostete uns die Anwohneraktion 2 Songs, den Anwohnern hoffentlich durch den selbst verschafften Stress und die Elektrosmogbelastung beim anrufen der Polizei 2 Jahre…

Der Change Over war mit völlig unrealistischen 20 Minuten angesetzt, was wir sogar geschafft hätten, wäre da nicht der lokale Dimmerpraktikant gewesen, der irgendwie den Überblick verloren hat… kann bei gerademal 60 Dimmerkanälen schon mal passieren.

Jedenfalls spielten wir unsere verkürzte (dank der Anwohner) Show dann noch ohne Floorlights (dank dem Dimmermann). Die Stimmung war dennoch gut, also vergessen wir das und behalten unsere positiven Erinnerungen.

Nach der Show verführte die unermüdliche Instanz… (zumindest die die noch da waren, der Rest braucht sich ja nicht zu verabschieden) unsere Musikanten wieder zum Feiern. Irgendwann war es dann auch an der Zeit die Rückreise anzutreten. Wir betraten unseren Bus (liebevoll assisauna genannt) und fuhren los.

Bis bald, Euer Martin

Warum Wir?




Beide Worte der Überschrift beginnen mit einem W, so auch der Ort der heutigen Veranstaltung: Wuppertal. Waldbühne. Viermal W, der Engländer würde DoubleU sagen.

Wuppertal Waldbühne, Dudelsackterror. Neben Schandmaul und der Instanz fanden sich heute noch Schelmisch und Salat Mortio auf dem mittelalterlichem Schlachtfeld ein.
Alea iakta est… der Typ hat um 10 Minuten als Opener überzogen… so macht man sich Freunde.

Unsere Fahrer hatten es heute gut, sie durften weit abseits parken, und wurden so von manch extrem schrägen Tönen und Typen verschont. Der Freddy hatte es dagegen weniger gut… marathonverkaufing war angesagt, aber wie heißt es doch so schön: Freie Berufswahl!

Wir verbrachten den Tag damit die Show vorzubereiten und Hajö (unserem Tourmanager) zu ärgern… Der wiederum verbrachte den Tag damit, uns Geschichten von, über und überhaupt alles von der Rheinkultur zu erzählen. Diese Veranstaltung ist in Bonn (das sag ich Wertungsfrei). Andy verbrachte den Tag in seiner Welt: Die Schaukeln habens ihm angetan und so rauchte er sich schaukelnderweise durch den Tag. Schon von weitem konnten wir seine Gedanken lesen: 010010010001001100100100. Also ich mag den Andy.

Gegen nachmittags kam dann der Dirk. Leider ohne Moni, dann wären wir ja fast komplett gewesen…

Die Show beginnt, das ganze Amphitheater schwingt…. Abbau,laden schnell weg war die Devise… doch die Rechnung ohne die Instanz und Schelmisch gemacht:

Erstere verführten unsere Musikanten zu einer Feier, zweitere hatten plötzlich einen Feind, den sie bekämpften: Thomas´Akkustikgitarre! Die war wohl so unberechenbar und gefährlich, das man sich dazu entschloss, sie ohne Rückfragen zu überfahren. Schelmisch gewannen diese Auseinandersetzung ohne Mühe, wiegt ja der Sprinter schon ohne Zuladung mehr als das das eine Gitarre aushalten kann. Liebe Leser, dies sollte euch eine Lehre sein: Mittelalter in Überdosis macht unberechenbar, aggressiv und arm. Der liebe Reiner möchte mir verzeihen…bitte.

Bis morgen in Trier, Martin

Der Anfang kommt zuerst…


Mit diesen hochlyrischen Worten beginne ich unseren Reisebericht…
Die Zeit der ermüdenden Einzelshows hat vorläufig ein Ende gefunden und so freuten wir uns auf 3 Tage Festival am Stück. Es sollte uns von München nach Leipzig, über Wuppertal nach Trier und zurück führen.
Doch der Reihe nach:

9:00 Uhr Ortszeit Leipzig, meine Frisur (haha) sitzt, wir sind im schönen Leipzig, die Location nennt sich Parkbühne, Garderobe nasskalt, Außentemperatur 24 Grad, Sonnenschein, Businnentemperatur 180 Grad, Sauerstoffanteil 0.2374%, Innenlautstärke Bus (verursacht durch Schnarcher und Lüftung) (wieder haha) etwa 98 dBA., ……nichts passiert. Garnichts.
Also so was von gar nichts, eher überhaupt nichts…. Wir überspringen zwei Stunden:

11:00 Uhr Ortszeit wo? …natürlich wieder Leipzig. 2 Stunden können sehr lange sein, vor allem wenn man auf das Frühstück wartet, das auf 11 Uhr angesetzt ist. Zwischendurch war der Andy beim Schuhe einkaufen, da er nur Flipflops (die er nur mit Socken trägt) dabeihat.
Nun erstmal lecker Frühstücken… sonst passiert: Richtig, NICHTS! Wir überspringen weitere 2 Stunden, nun aber gesättigt. Achso: Erwähnenswert wäre noch das mal wieder ein UPS Fahrer Merchandise vor den Bus gekippt hat. Da freut er sich, der Freddy.

13:00 Uhr Ortszeit Sachsen East Germany, das Ausladen beginnt nachdem unser Trucker Peter den nicht ganz einfachen Anfahrtsweg gemeistert hat. Direkt aus dem Truck auf die Bühne, so ists schön! Es beginnt das bauen, programmieren und schrauben, leider heute mit einigen PA Problemchen, die aber geduldig von Jochen gemeistert werden. Wir überspringen 3 Stunden.

16:00 Uhr MESZ Soudcheck… ganz toll!Wir überspringen 1 Stunde

17:00 Uhr Deutschland, Leipzig, im Park unsere liebgewonnenen Instanzler kommen. Die hatten heute Fotoshooting und sahen alle ganz toll aus (ein haha zum dritten). Leider hat die PA Company ein Lichtpult für meinen Kollegen vergessen und so borge ich im meins, nachdem die Anja (ichweisderenaufgabezwarnichtfindsieabersehrnett) einen CD Rohling besorgt hat.

Nach dem Abendessen gab es noch eine Show , die natürlich wunderbar lief. Nach dem Einladen unterhielten wir uns noch mit einem Brot (also die Weibliche Form davon, getarnt als Mensch).
Um 2 Uhr fuhren wir dann chauffiert von unserem Leipzig Homie Flo Richtung Wuppertal.
Es sollte eine heiße Nacht werden. (Leider nicht so wie Ihr jetzt denkt sondern wirklich)

Euer Martin

Dienstag, 14. August 2007

Black is beautiful….


Die Welt scheint in Ordnung zu sein:
-Wir haben unseren Busfahrer wieder
- Wir sind auf einem Scorpio Festival (immer gut!)
- Wir treffen viele Freunde
- Wir bekommen schöne Technik
- Wir essen gut

Das Mera Luna ist, wie das Wacken, schon wieder ein besonderes Festival. Hier ist die alles dominierende Farbe (eigentlich ja keine Farbe): SCHWARZ
Wir stellen uns die alljährliche Frage: Wie schaffen es die Besucher dermaßen gestyled aus ihren Zelten zu kommen, das ist und bleibt ein Rätsel, ich wäre echt dankbar wenn mir das mal einer (besser eine) erklären könnte…
Sei’s wies sei: Das Mera Luna ist und bleibt das am besten organisierte schwarze Festival.

Den Tag verbringen wir heute mit essen und in unserem „Wohnzimmer“, dem Truck, der heute den ganzen Tag an der Bühne stehen konnte.

Umrahmt von (Sorry) Scooterähnlichen Elektro… (ich wehre mich hier gegen den Begriff Bands, da das ja alles Halbplayback ist) durfte unsere fröhliche Truppe auch ran, und siehe da: Auch hier funktioniert die Show bestens.
Naja, fast die ganze Show. Also ich mag ja die schwarze Szene, weil die wie ich die Sonne nicht mögen, aber genau diese stand die komplette Show in der Bühne und so kam ich mir sehr unsinnig vor. Auch egal (Rückwärts übrigens Lage).

Leider war das eine Singleshow und wir fuhren pünktlichst um 1:00 Uhr wieder nach Hause.

Jetzt ist mal Pause, man liest sich nach Leipzig, euer Martin

Berlin und die Waschbären


Heute gibt’s Kontrastprogramm: Von Schlammwacken kommend sind wir nun in Berlin Spandau gelandet. Sehr sauber das ganze! Und heute ein hervorragendes Catering. Ich hab mir zum Frühstück Micky Mouse Toasts gemacht, was es nicht alles so gibt, wahnsinn!
Heute versteht die Crew zwar die Reihenfolge der Bands nicht so ganz, ist aber auch egal, man muß ja nicht alles verstehen.
Leider ist die Location mal wieder nicht mit dem Truck befahrbar und so müssen wir erstmal alles in einen 7,5t LKW (Trucker Peter:Mopped) umladen um den Kram auf die eierdottergelbe Bühne zu befördern. Innen war diese Bühne zum Glück schön schwarz, und übrigens sehr schön.
Den Tag über waren wir mit Set Up beschäftigt und stellten uns folgende Frage: Was finden wir besser: Metal oder Dudelsackterror? Ich sag mal so: Der Metaller benötigt echt weniger Schrott auf der Bühne als eine gewisse Rabenkapelle, aber wir mögen deren Crew ja sehr gerne.
Naja, ich hab dann mit viel Nebel ein wenig im hellen rumgelichtelt, war jetzt nicht so erfüllend…
Am Bus freundeten wir uns dann noch mit den oben erwähnten Waschbären an, die unser Essen klauen wollten…
Fahren wir jetzt besser heim… Gruß, Martin

Metal ist Schlamm …!


So, wir sind auf dem Weg nach Wacken, Germany, Hometown of European Metal!
Auch nach genauer Analyse kennt keiner von uns auch nur eine der anderen Bands… höchstens vom Namen, sofern man diesen überhaupt lesen kann.
Das Wacken Open Air ist schon irgendwie faszinierend… in diesem 1800 Seelen Dorf findet alljährlich Europas größtes Metal Festival statt. Der Fan an sich erfüllt auch brav und Medienwirksam alle Metalklischees, was natürlich die Presse und den Metaltouristen hochgradig erfreut. Insgesamt also ein sehr friedliches Festival, bei dem es mehr um das Biertrinken als um die Bands geht, den Veranstalter wird’s wieder gefreut haben.

Wir haben auf der Party Stage gespielt, welche für unsere Produktion zwar ein wenig klein war, allerdings hat uns dies einen Slot im dunklen beschert worüber vor allem ich als Lichtmännchen sehr froh war. Was soll ich sagen… die Show war sehr schön, und ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen als selbst die härtesten Metalheads bei „Dein Anblick“ mit dem Feuerzeug in der Hand die ein oder andere Träne vergossen.
Ganz ehrlich bin ich ja verwundert dass unsere kleine Spaßkapelle auf diesem Festival funktioniert, aber schön so!

Nach der Show hat ein Bandmitglied und unser Tonjochen mal gezeigt, das der Folkrocker doch mehr (viel mehr) trinken kann als der skandinavische, langhaarige Metalbär!
Jungs, wir sind stolz auf euch! 

Etwa um 1:00 Uhr ertönte das „SOOO“ von Dirk, das unüberhörbare Zeichen der Abfahrt.
Der Weg wird uns in die Hauptstadt führen….

Tschüß, Martin

Dienstag, 31. Juli 2007

Von Königen und Steinen...



...da möchte ich gleich reimen-
soll ich aber nicht-
da sonst die Crew zerbricht!

Die PA die kam von DB-
die Crew schreit ganz laut weh oh weh.

Bei einem Tag in Sachsen-
kommt man auf ganz besondre faxen-
am Abend gab es Hirsch-
ich aß das, nicht der Dirsch.

Dem Fan dem hats gefallen-
Nass wars wunderbar-
und unsren Leuten allen-
war die Freizeit rar.

Ne Burg, die keine ist-
haben wir schon lang vermisst.
Das ganze nennt sich Festung-
auch das ist gebaut aus Stein-
nach genauer Abwägung-
kamen wir auch rein!

Der Martin

Fantreffen...Treffer...Versenkt!



Wahnsinns Überschrift für eine Wahnsinns Aktion!
Doch von Beginn an: Es ist Donnerstag, der 26.7. Wir starten unsere Reise nach Bonn. Die Crew steigt in Landsberg in den Bus um die Kapelle im Proberaum abzuholen. Landsberg - Gröbenzell: keine Vorkommnisse!
Entgegen aller Gewohnheit dauerte das einsammeln der Band diesmal sehr kurz und wir konnten uns auf den Weg nach Bonn machen. In der Nacht passierte auch nichts, diesmal konnten wir auch alle schlafen.
Jetzt muß ich zur Erklärung sagen das ein Teil der Crew (Dirk, Freddy und Moni) aus Bonn kommen und felsenfest davon überzeugt sind das wäre eine tolle Stadt. Bonn Bad Godesberg ist es jedenfalls nicht!
So ein Fantreffen ist meiner Meinung ja prinzipiell eine gute Sache, aber warum zum Henker muß das in der verniedlicht "Klange" genannten Location stattfinden?
Wahrscheinlich kapiere ich das nur wieder nicht... was solls...
Der Andy und ich haben uns jedenfalls extrem gelangweilt, während Danny und Sean brav gearbeitet haben und etwa 80 % des Tages damit verbracht haben irgendein funktionstüchtiges technisches Material zu finden... leider vergebens! Die Technik ist wie das Haus: Schrott!
Sehr zu meiner Freude besuchte uns am Nachmittag Schiedsrichterstar Armin.
Abends gingen Andy und ich dann zum Italiener um den Saunaähnlichen Zuständen zu entfliehen. Ich habe die 1 und die 55 gegessen. (Was das wohl war?)
Irgendwann war dann das Fantreffen zu Ende und wir machten uns auf den Weg, der uns einmal Quer durch die Republik an die Tschechische Grenze führen sollte...

Der alte Martin

Sonntag, 22. Juli 2007

Ich glaube da wohnen Schwaben....

...auch jetzt noch.
Es ist Donnertag Nacht um 0:00 Uhr. Dies ist der vereinbarte Zeitpunkt an dem uns der Nightliner mitsamt der Band in Landsberg einsammeln soll.
Jetzt das wahrlich komische: Sie waren pünktlich, aber das war sicher ein Versehen (bei genauerer Überlegung war das allerdings sicher der Verdienst unseres Tourmanagers Dirk).
Wir stiegen also in den Bus und fuhren los... besser gesagt wir rasten los. Unser Busfahrer stellte sich als alternder Reisebusfahrer heraus, der 0 (in Worten:NULL) Ahnung vom Nightlinerfahren hatte.
Jedenfalls kamen wir komischerweise um etwa 4 Uhr Morgens in Tuttlingen an. Woher ich das weis? An Schlaf war bei dieser Fahrweise wohl kaum zu denken. Thomas erblickte auch sogleich sehr freudig unseren Truck mit der Backline, der von Jürgen gefahren wurde. Der lag allerdings schon im Bett und ließ sich trotz massiver Anstrengungen von Thomas nicht aufwecken. Nun gab es noch einen Late- Night- Special Event zu beobachten: Dieser Busfahrer versuchte den Bus an den Strom anzuschließen: Sehr Lustig!
Nun da der Bus ja stand legten wir uns mal schlafen... jetzt weis ich auch das der Mensch bei 30 Grad und ohne Lüftung durchaus schlafen kann... Wie sich morgens dann herausstellte hat unser Busfahrer die Lüftung mit der Heizung verwechselt... Im Juli bei 26 Grad Außentemperatur ist eine Heizung ja auch notwendig... Es kam wie es kommen musste, der Bus stand nun auch noch in der Sonne, ich wurde also von einer mittlerweile unmenschlichen Hitze geweckt.
Ich war nicht der einzige... Also gingen wir quer durch die Stadt Tuttlingen in ein Hotel in dem es Frühstück gab. Soviel sei gesagt: Tuttlingen scheint keine arme Stadt zu sein... das erkannten wir an den Autos.
Vor dem Hotel trafen wir dann noch eine Mittelaltertänzerin... tut zwar nichts zur Sache, ich will aber niemanden etwas vorenthalten.
Um Halb Eins fingen wir dann an unser Material zum Veranstaltungsort zu shuttlen , da unser Truck mal wieder nicht hochfahren konnte... Burgen und Sattelschlepper werden wohl nie zusammenpassen.
Naja Aufbau, Show und Abbau stand jetzt auf dem Programm... nur soviel: Alles gut!
Nachdem alles Material wieder verstaut war, saßen wir noch in mehreren gemütlichen Runden im Backstage zusammen, wo wir dann auch lernten, daß Jacken eines Markenherstellers nicht nur Wasser sondern auch Bierdicht sind...
Wir verlegten danach unser Stelldichein in Richtung Bus, wo wir dann wie schon beim letzten mal auf der Straße saßen und die unfassbare Prolljugend beobachteten, die ihre getunten Autos gekonnt vorführten.
Arme Menschen die sich nur über das Auto beweisen können... (Und sich wohl auch nicht im klaren sind das wir nur drüber lachen.... Ich sag nur unser Volvo Truck hat 420 PS!!!!)
Ich hatte schon die ganze Zeit davor Angst, aber jetzt furen wir mit unserem Busfahrer wieder los... diesmal Richtung Heimat, wo wir dann auch um 6 Uhr früh ausstiegen. Nun suchte ich nach einem Schukokabel, welches ich in den Bus gelegt hatte... und fand es: der Busfahrer hatte es sich "ausgeliehen"... Während ich in einer emotional angespannten Lage das Kabel demontierte, stieß ich mir in der Bay des Busses noch ein Stuhlbein in mein Auge.
Ratet mal wer da nen Stuhl lagert: Natürlich der Busfahrer!
Ich hoffe jetzt mal, das sich der ein oder andere Leser fragt was das jetzt alles mit der Überschrift zu tun hat: Nichts, richtig!

Na dann bis nächste Woche, euer Martin


Ach so: Noch ein Musikgeheimtipp für euch von unserem Trucker: Rainald Grebe & Die Kapelle Der Versöhnung

Mittwoch, 18. Juli 2007

its a long way to the top..


..if you wanna mittelalter!
da muss man nämlich erstmal in die schweiz. und das ist gar nicht so einfach, steckt man doch nach nicht mal einer stunde auf der autobahn schon im stau. so was passiert nicht nachts, wenn der nightliner einen sicher von dorf zu dorf bringt. das kann nur am hellichten tage in selbstchauffierten sprintern passieren.
und wenn man dann schon mal so einen tollen stau erlebt, sollte man ihn auch geniessen, und all die lustigen sachen machen, die einem eine schiebetür bei schritttempo offenbart. nix wie auf mit dem teil, und auf- und abgesprungen. nein, langweilig war uns nicht. der kuchen des mit vier „wir fahrn zum southside“-hühnern voll besetzten pkw neben uns war staubtrocken, also haben wir sie fahren lassen. müssen. denn die polizeistreife, die sich ganz unverschämt rechts (über den pannenstreifen!!) an uns vorbei drängelte, nur um sich direkt vor uns wieder in den nicht fließenden verkehr einzuordnen (ich glaube, sie haben nicht mal geblinkt), forderte uns unter zuhilfenahme einer spacigen laufschrift dazu auf, ihr zu folgen. haha, was denn sonst. im stau.
erst wurde gemunkelt, die polizei würde sich freundlicherweise vor uns setzen, um uns mit blaulicht und tatütata durch den stau zu bringen. schließlich sind wir unter zeitdruck mit echten rockstars unterwegs.. wichtiger schien für herrn und frau wachtmeister jedoch, das verbrechen zu sühnen, aufrecht im sprinter zu stehen. langweilig. die hätten mal vor zwei minuten gucken sollen. da war die party noch richtig im gange! nungut. blitzgescheit haben die zwei uniformierten geschlussfolgert: wer aufrecht steht, kann nicht angeschnallt sein! respekt! und das kostet 30 Euro! unter aufgebot unserer letzten kröten konnten wir uns schließlich freikaufen und unseren beschwerlichen weg fortsetzen.
so detailliert kann ich euch jetzt aber nicht weiterberichten, denn das soeben geschriebene ereignete sich auf einer wegstrecke von zweihundert metern. und zum festival in der schweiz sind es noch zweihunderttausend kilometer.
wir wagen den distanzsprung, und gehen zu kilometer einhundertneunundneunzigzausendneunhundertneunundneunzigkommafünf, also 500 meter vor unserer destination, dem bündner festival. dort erwarteten uns bereits mehrere hundertschaften diverser schweizer polizeiregimente. vom einfachen streifenpolizistenlehrling bis hin zum schwarz gekleideten S.W.A.T.-typen mit ungefähr einer fetten wumme unterm arm und streitlustigem blick.
lammfromm und völlig eingeschüchtert präsentieren wir zum wiederholten mal heute unsere ausweise und dürfen nach ausführlichem check der sprintereigenen lichtshow endlich aufs festivalgelände. der regen auch.
und jetzt zur großen leserfrage: was passt hier nicht rein: pasta, gedünstete zwiebeln, schinkenwürfel, käse, apfelmus.
falsch, ihr kleinen schlaumeier! die richtige antwort lautet: alles! alles passt hier nicht rein! das kann doch nicht ihr ernst sein! nach zweihunderttausend kilometern im sprinter so etwas..?
wir haben keine zeit uns darüber aufzuregen, denn eigentlich sollten wir bereits hinter der bühne stehen und den gig vorbereiten. geht aber nicht, weil der siebeneinhalbtonner mit der backline gerade erst die schweizer grenze passieren darf. und somit noch anderthalb stunden braucht, bis er hier ist. also doch zeit, sich aufzuregen. nein, stimmt gar nicht. von aufregung waren wir weit entfernt. aufregung hätte die moral der truppe zerstört. wir haben uns belustigt und über die leckere schokolade gefreut. und gefreut. und plötzlich war es da. das wunder von graubünden: hasso dockt mit dem siebeneinhalber exakt zum beginn der „band-vor-uns“ an die hinterbühne an!
dreizehn stunden nachdem mama mich heute morgen liebevoll geweckt hat, darf ich also zu arbeiten anfangen. endlich. im folgenden tun wir also, was wir sonst auch vor, während, und nach einer show tun, nur um uns danach wieder hektisch in die sprinter zu schwingen. auf die frage, wer jetzt den scheisssprinter fährt, schaffe ich durch einen grossen schluck aus der bierflasche schon mal einfache tatsachen. never change a winning team. also wieder murdock ans steuer und durch die regnerische nacht zurück richtung münchen.
dort um 06:30 angekommen checken wir nun wirklich gerädert ins hotel ein. ein stundenhotel hätte es auch getan, denn (augen zu – augen auf) nach zwei stunde geht unser trip schon wieder weiter. das überaus opulente frühstücksbuffett wird aus zeitgründen ausgeblendet, stattdessen zwingen wir uns, soviel kaffee wie man in fünf minuten in sich reinpressen kann, in uns reinzupressen, denn das erweist sich als die allerbeste grundlage, um einen langen tag auf einer burg inmitten tausender von -ähh, wie soll ich sagen- musikliebhabern? durchzustehen. ach ja, eine show müssen wir auch noch erledigen. aber erst in etlichen stunden. der tourmanager verteilt streichhölzer für die augen und muntert uns auf mit dem satz: „in vierzehn stunden können wir schon wieder fahren“. es gelingt. wir freuen uns auf die ruhezeit bis zum gig. sind nur noch zehn stunden, bis arbeitsbeginn. der tourmanager zaubert einen fetzen molton hervor, liebevoll von uns „sofa“ genannt, auf den wir uns abwechselnd zur ruhe niederlassen, denn die wenigen stühle sind ungeeignte, das müde haupt auszuruhen. die atmosphäre im backstage übrigens auch. es tummeln sich neben den crewkollegen der anderen bands, auch ihre arbeitgeber, deren gäste und vips, nach interviews begehrende (hobby-)journalisten, gäste und vips, nervöse caterer, gäste und vips... ein buntes, geschwätziges treiben auf engstem raum, in miesester luft.
da hat es merch-moni schon besser. seit unserer ankunft steht sie zäh in ihrem shop und verklopft einen button nach dem anderen, muß erstaunlich selten aufs klo, fordert kuchen und geniesst die abwechslungsreichen geschichten, die der mitteilungsbedürftige kunde an die frau bringen will.
na die hat wenigstens was zu tun.. wir laufen stundenlang zwischen backstage und bühne und der exclusiven pissmöglichkeit neben dem rotkreuz-zelt hin und her, die zeit will nicht vergehen. regen, hitze, sonnenschein, kälte, nässe, sturm und flaute bilden einen abwechslungsreichen rahmen um den mittelalterlichen krach, der einem aus allen himmelsrichtungen die nerven raubt. das geht eigentlich nicht mal, wenn man ausgeschlafen ist.
gegen einundzwanziguhrdreissig dürfen wir dann. changeover, show und abbau laufen angesichts unseres zustandes überraschend gut. die band kommt beim publikum auch an. somit sind doch noch alle glücklich, diesen tag erlebt und überstanden zu haben. abschließend bilden wir einen kreis, um endlich eine antwort auf die fragen zu finden, wer heute nacht noch wo hin muss, wer bei wem oder mit wem schläft und infolgedessen, wer mit wem mitfährt. zwei stunden zurück zum proberaum, eine taxifahrt mit heinz, und ein paar ähh bier später sitze ich bei strahlendem sonnenschein an mathias´ küchentisch und verabschiede mich endlich kichernd ins bett.
an dieser stelle grüße an die überaus engagierten mitstreiter dieses wochenendes: hasso, robby, murdock, hajö, zahl, moni, chris und die band,
und den tapferen kriegern am southside: martin, cese, tanja, ruppi, harald, sean.
hoffe, wir sehen uns alle bald wieder!
bone

Samstag, 5. Mai 2007

...So (oder so?) oder SOähnlich... oder so!

Wer in letzter Zeit hier gelesen hat, wird gemerkt haber, dass der Andy hier von seinem Trip mit ner anderen Kapelle berichtet hat... Sozusagen als Gruß an uns, die alle getrennterweise Shows in und um München gemacht haben...

Wer sich fragt, wer den vorherigen Eintrag geschrieben hat, das war der Sänger! ...ein Leben hat der...AUFREGEND!

Und jetzt?.... Jetzt ist die Tour endgültig vorbei, zum Abschluss der Leib und Seele Tour haben wir nochmal unsere Österreichischen Nachbarn besucht!
Die Austrianer sind alle sehr nett und hilfsbereit (damit meine ich die Hauscrews), der Fan an sich ist wie immer gut gelaunt, redet nur komisch! Aber der Bayer an sich redet ja auch lustig, daher ist der Dialekt an sich wohl bekannt!

Jetzt kommen dann die Festivals, ist ja auch ganz nett!

Vor allem sind wir jetzt froh, wieder mit eigener PA und Licht unterwegs sein zu dürfen, in den Hallen (vorallem in Deutschland) hängt nämlich erstaunlich oft dieser DB Audiotechnik und HK Audio Wahnsinn, der Einfach nie klingen will...
Auch Lichttechnisch kann man irgendwie nie das gewollte erreichen...

Ich danke hiermit mal all den Haustechnikern...Ihr habt auch nicht den leichtesten Job!

Was passiert heut noch? ....keine Ahnung, werden wir schon sehen!

Liebe Leser, auf bald, euer Martin

Fotos Salzburg direkt nach der Show


...der Bone mit Geweih! Merkwürdigerweise ist der auf der Bühne, muß aber ein Versehen gewesen sein!



..der Martin mit Frisur...

„Der Müßiggang“ oder „Die Entdeckung der Kurzweiligkeit gelebter Langeweile“

Wo er zu früheren Zeiten durchaus des Häufigeren, gerade von Dichtern und Denkern, Philosophen und Schriftstellern, gepflegt wurde, ist er heutzutage nahezu ausgestorben und musste einer hektischen Rastlosigkeit weichen. Es geht sogar soweit, dass dem zeitgenössischem Mensch, das Wissen um die korrekte Ausführung eines Müßigganges, nahezu völlig verloren gegangen ist. Die Frage, die sich berechtigter Weise dabei stellt: Warum? Und: Darf das sein? Die Antwort: Nein!

Ich habe es mir auf der letzten Tour zur Aufgabe gemacht, es wieder zu erlernen – die hohe Kunst des Genießens der langen Weile. Es war ein hartes Stück Arbeit und es hat mich volle zwei Wochen Zeit gekostet, aber es sei hier schon vorweg genommen: Es ist mir geglückt. Nach Ablauf der Tournee, am letzten Tourtag in Glauchau, habe ich es geschafft... doch dazu später. Erst will ich von meinem Weg zum Erfolg - von meinen Erfahrungen berichten.

Es begann damit, dass mir natürlich (wie jedem Menschen dieser Tage) das Wissen um einen korrekt ausgeführten Müßiggang fehlte, und sich somit als erstes die Frage stellte, wie man ihn wohl beginnt. Und mit dieser Fragestellung war ich in Wahrheit schon näher an der Lösung, als mir anfänglich bewusst war. Tatsächlich, war diese Überlegung nämlich schon eine Vorform der langen Weile, befand ich mich zur Antwortfindung doch gerade in meiner Koje im Nightliner, starrte an die Decke und beschäftigte mich eben minutenlang nur mit diesem Problem. „Wie beginne ich einen Müßiggang?“ dachte ich weitere Minuten, den Blick weiterhin auf die Kojendecke gerichtet, da bemerkte ich es: Ich hatte ihn schon längst begonnen!

In den nächsten Tagen, war meine Aufgabenstellung die Verfeinerung desselbigen. Dies gelang mir erstmals in Wilhelmshaven. Ich hatte – einer inneren Eingebung folgend – ein Packcase in die Mitte des Clubs geschoben, mich mit einem Redbull, sowie einem stillen Wasser und einer Schachtel Zigaretten versehen und mich darauf niedergelassen. So saß ich da und betrachtete das Treiben der Crew. Sonst nichts. Volle zwei Stunden lang. Ich saß einfach nur da und versuchte an nichts zu denken, was von bedeutender Wichtigkeit wäre. Und es gelang mir. Schließlich war der nächste Teilerfolg zu verbuchen. Anstatt aufkommende Langweiligkeit zu verspüren verfiel ich in den Zustand gelebter langer Weile. Der Blick fürs Detail schärfte sich außerordentlich. So war es denn plötzlich sehr spannend, den sich chaosartig verwirbelnden Zigarettenrauch zu beobachten, welcher meiner Zigarettenspitze entsprang. Das war so spannend, das ich über die Beobachtung gar das Rauchen vergaß.

So pflegte ich den Müßiggang auch in den folgenden Tagen. Ich wurde immer ruhiger und besonnener. Immer mehr fielen mir die wahren Großartigkeiten des Lebens auf. So wie zum Beispiel an diesem denkwürdigen Tag im Osnabrücker Hyde Park. Ich war in gewohnter müßigen Art und Weise vor der Bühne in Stellung gegangen, als mir auffiel, dass die Beobachtung des Zigarettenrauches in Wahrheit viel zu stressig und hektisch war. Mir fiel daraufhin ein Detail auf, welchem ich in meinem Leben bisher noch nie gesteigerte Aufmerksamkeit gewidmet habe – fast schon ein Frevel. Lasst euch berichten: Wenn man zum Frühstück ein Brötchen mit Kalbsleberwurst verspeist (auf keinen Fall sollte die Nuance der Trüffel innerhalb der Leberwurst unerwähnt bleiben), und dann einen Red Bull hinterher trinkt, ergibt sich beim gelegentlichen Aufstoßen der sich im Getränk befindlichen Kohlensäure, eine derartige Geschmackkomposition im Mund, deren Studium man gut und gerne 1,5 Stunden seiner Zeit widmen kann – was ich auch tat. Ihr bemerkt schon, ich kam meinem Ziel immer näher und es ist nun an der Zeit, über den erfolgreichen Ausgang meines Experimentes zu schreiben.

Es war, wie oben schon erwähnt, in Glauchau. Ich war mittlerweile mit meinen Versuchen schon so weit fortgeschritten, dass mir das Sitzen vor der Bühne an sich, schon zu hektisch und schnelllebig war. Ich saß mittlerweile alleine in der Mitte der Garderobe auf einem Stuhl und tat nichts. Rauchen, Essen, Lesen, Trinken – über all diese Dinge war ich mittlerweile hinweg. Es wäre alles viel zu aufwendig und stressig gewesen. Nein, ich saß nur da und betrachtete die verglaste Front des Kühlschrankes. Es tat sich nichts. Und während ich noch auf diesen, von langer Weile durchzogenen Gegenstand starre (im obersten Fach stand Red Bull, im Fach darunter standen nicht, sondern lagen (das ist wichtig) Wasserflaschen ohne Kohlensäure, und im untersten Fach befand sich der Becks-Vorrat für den Abend), kam der Durchbruch! Ich entdeckte das Detail, welches mir volle 45 Minuten entgangen war: In dem Kühlschrank, hinter den Red Bull – Dosen, befand sich eine lautlos rotierende, ventilatorartige Mechanik, welche die gekühlte Luft im Kühlschrank verteilte. Versteht ihr? Die Luft wirbelte wie verrückt durch den kleinen abgeschlossen Raum, der Kühleinheit – alles war in Bewegung! Man konnte diese Bewegung zwar nicht sehen, aber dennoch war sie da! Es war einfach großartig, glaubt mir! Über dieses kleine Wunder sinnierte ich weitere 120 Minuten auf dem Stuhl vor dem Kühlschrank, betrachtete die unsichtbare Bewegung vor mir, und war mir der Tatsache völlig bewusst, den Müßiggang gefunden zu haben.

Ich danke für die Aufmerksamkeit.

Thomas

Sonntag, 29. April 2007

Ich tu mal so als würde ich euch nicht kennen

Und zurück nach München! Ich begegne heute meinen Kollegen im Atomic-Café auf einer neuen Ebene. Nun kann ich ungehemmt den Haustechnik-Kollegen über alle Mängel der PA aufklären und um die baldige Behebung durch den zuständigen TL (mich) bitten. Ich darf nun offiziell vom Catering naschen und mit dem Abenddienst, zwecks geschäftlicher Besprechungen in Café Wieners gegenüber in die Sonne verschwinden. Zudem darf ich mich mit Rechner im Büro breit machen und lauter Sachen fragen die ich eh weiß. Ich habe zwar einen Generalschlüssel, lasse mir aber jede Tür aufschließen.

Heute mal fast ausverkauft!

Nachdem wir aber morgen noch nach Stuttgart müssen, wird der Abend nicht lang.

Danke an Nessim, Juliane, Calc, Höcki, Zwiko und Mika. War super euch mal so kennenzulernen.

Auslegungssache

Was ist eigentlich an dem Halbsatz „Abfahrt 10:00 Uhr, Augsburg“ falsch zu verstehen? Die Information besteht aus drei Teilen: Geschehen, Zeit und Ort. Eine mir unerklärliche Dechiffrierung dieses Codes besagt allerdings:

- Das erste Bandmitglied verlässt gegen 10:00 das Haus.
- Dann müssen die anderen abgeholt werden.
- Nun werden verschiedene Nahrungsmittel und Getränke eingekauft
- Abschließend kann man losfahren.

Ok. Ich warte fast eine Stunde an der Tankstelle. Ich nutze diese Zeit um meine vornehme Clubbräune gegen echte einzutauschen. Dann werde ich eingesammelt.

Die Fahrt nach Wien verläuft schnell und stressfrei. Im Club angekommen wird ausgeladen und sound-ge-checked. Nun ist unsere Supportband dran.

Bone (Jochen), der FoH-Feind besucht mich. Leider kann er nicht zur Show bleiben. Er muss zu einer anderen Show. Er gesteht, dass er heute mal im Studio „laut abgehört“ hat. Eigentlich ist er ja mehr der ruhige Typ. Wir besuchen noch zusammen einen örtlichen Wurststand, dann wird er von seiner Freundin eingesammelt.

Einlass, Supportband und dann: Warten. Der auf Changeover ist mit 15 Minuten geplant. Eigentlich müssen ja auch nur ein Gitarrenverstärker, zwei Floorboards und drei Schlagzeugteile von der Bühne. Ich besinne mich auf meine Funktion als Mutti und schlage Alarm. Schon zwei Minuten später ist die Bühne frei.

Show, Abbau, Abrechnung, Hotel.

Montag, 23. April 2007

A Distorted Reality Is Now A Necessity To Be Free

Diesmal verläuft die Fahrt problemlos. Leider können wir erst um 18 Uhr in den Club. Also Kaffee trinken, Eis essen und Zeit totschlagen.
Das erste was beim betreten des Club auffällt ist bedrückende Enge. Und Anlage steht da auch keine. Das heißt: ein Mischpultähnliches Relikt lümmelt unmotiviert in der Ecke. Nur PA sehe ich auch keine. Aber die wird wohl noch kommen.

Scheinbar doch nicht. Unser „PA-System“ besteht aus zwei selbstgebauten Kisten, die entfernt an die roten 200,- € Tannoy Studioabhören erinnern. Obendrauf ist mit einer (!) Spax ein Halbzoll-Horn befestigt(?). Die nicht delayte Delayline besteht aus vier Autolautsprechern aus der Frontkonsole eines 1972er VW Käfer. Und irgendwo unter der Bühne ist angeblich ein Sub-Woofer. Als mir der Clubbetreiber (= Haustechniker = Barmann = Kassenkraft = gute Seele des Clubs) erklärt, das es sich hier um ein Vierwege-System mit knapp 2kW handelt, überlege ich kurz ob ich mir jetzt verarscht vorkommen soll. Dazu komme ich nicht. Er erklärt mir noch eine viertel Stunde lang das Vierkanal Lichtsteuerpult, welches acht unterschiedlich gefilterte Lampen ansteuert.
Die Monitore (ja so was gab es da) machen mehr Krach als die „PA“. Trotzdem wird alles mikrophoniert. Das Pult leuchtet, wie die Bühnenscheinwerfer, in den unterschiedlichsten Farbtönen. Aber irgendwie geht’s. Nach dem Abbau geht’s in die Künstlerwohnung...
Als ich nach vier Stunden Schlaf aufwache und aufstehe um meinen Zug in die Heimat zu erreichen, kommt mir der letzte Gig wie ein böser Traum vor.
Nächste Woche geht’s dann nach Wien (da besucht mich Bone), München Atomic (= Heimspiel), und Stuttgart (da bekomme ich auch Besuch). Cese.

Figuren und was sie uns sagen wollen...

Harte aufbauende Öffentlichkeitsarbeit nennen das wohl die Menschen in den Plattenfirmen. Die sitzen ja nicht, wie Band und Crew, bei 38 Grad Celsius in einem Sprinter im Stau auf der A3. Wenigstens haben wir gestern in einem Moment der geistigen Klarheit alle Getränke aus dem Backstage mitgenommen.

Dabei war gestern, auf die Situation bezogen, echt Luxus. Kammgarn – Kaiserslautern. Richtige Backstageräume, Aufbauhelfer, Produktionsbüro usw. Na ja – eigentlich gab es ja kein Produktionsbüro für mich. Dazu hätte ich mich ins Nebenbüro zu dem Küsschen verteilenden Hausdrachen in der Midlife-Crisis – Äh - Sorry – unserer Veranstalterin setzen müssen. Lieber in die Backstageräume. Am Boden bleiben und ducken!
Die Technikmannschaft begrüßt mich mit den Worten: „Du warst doch schon öfters hier. Warst du das mit den 6 Monitoren für einen Sänger?“ Auch an Tanja und mein asymmetrisches Lichtkonzept konnte man sich noch erinnern. Wir scheinen da ja bleibenden Eindruck hinterlassen zu haben.
In Gedenken an Martin, der bei Weto FoH gemacht hat und jetzt leider in Landsberg sitzt, lasse ich zehn Minuten Pro-Pain laufen. Dann besinne ich mich auf meine zarten Seiten und wechsele zu Kosheen. In Gedenken an Tanja, die auch in Landsberg sitzt, verdrehe ich eine Lampe und zerstöre so das ordentlich symmetrische Lichtkonzept. Aber niemand merkt es.
Später geht sie Show los und die Stimme unseres Frontmanns weg. Ich kompensiere das mit einer unendlich zu eins Kompression und viel Hall. Funktioniert wunderbar bis die besagte Stimme zum „Auf Weidersehen sagen“ wiederkehrt und irgendwie alles rot wird. Aber man soll sich ja mit einem Knall verabschieden.
Die Unterbringung im Dorint-Hotel erweist sich als adäquat. Das gleiche gilt für das Frühstück.
Mist – ich habe schon wieder vergessen eine dieser dummen, lebensgroßen Figuren zu klauen, die da überall im Kammgarn herumstehen und einem ständig das Gefühl geben das irgendwer hinter einem steht. Die könnte man super ans Monitorpult stellen, wenn man mal auf die Toilette muss. Cese.

Samstag, 21. April 2007

Kölle

Gestern also romantischer Punkrock in Hamburg. Nachdem sich die Reisegruppe zusammengefunden hat müssen noch die üblichen „ich hab Hunger!“ Sorgen der Band beseitigt werden. Und auf nach Köln.

Die Fahrt dauert geschätzte 23,5 Katzenleben. Irgendwann ist das MTC erreicht. Der Veranstalter erweißt sich als einer, der normalerweise größere Events betreut. Willkommen im Club.

Nun mal ne Frage: Warum werden in jedem Club der Welt dbx-driverack-PA´s verbaut? Inzwischen kenne ich da schon die nicht dokumentierten Reset-Befehle, ohne dass ich jemals ne Bedienungsanleitung gelesen hätte. Was ist nur aus der guten BSS-Stereo-Zweiweg-Weiche geworden? Da konnte wenigstens kein ambitionierter Haustechniker was falsch machen.

Nach kurzem Soundcheck und unserer minderjährigen Supportband absolvieren wir unsere Show.

Nun begebe ich mich ins Palladium, wo die Moni für Headline Merchandise bei einem Emo-Punkrock-Festival macht. Ich werde nach betreten der Vorhalle aufgrund meines alkoholfreien Becks fast wieder hinausgeworfen. Moni rettet mich mit einem Backstage-Pass. Bald beginnen auch der Headliner „Jimmy Eat World“.

Die Welt geht unter.

20 VDosc-Tops und entsprechend viele Bässe gegen 500 Menschen sind auch irgendwie fies. Ich überlege kurz ob ich mir was in die Ohren stecken soll. Aus Angst, das minderjährige Publikum würde mich dann auslachen lasse ich es sein. Ich lege mir eine Taktik zurecht: Ich bleibe bei Moni im Vorraum. Da ist der Sound seltsamerweise auch besser. Vielleicht ist ja irgendwo ein Driverack-PA verbaut? Oder es hat was mit Laufzeiten zu tun haben. Vielleicht wirken ja die Türen von der Halle zum Foyer wie das ideale Point-Source-Horn? Ich muss Morgen mal Dr. Christian Heil in Frankreich anrufen, was er dazu meint.
Nach der Show muss Moni die (ungelogen) 8932,2 T-Shirts von „Jimmy Eat World“ zählen und ich mache mich auf den Weg in mein Hotel. Als ich noch jung war hatten Emo-Bands maximal 15 selbstgemalte T-Shirts und haben ihre Energie lieber in Tatoos und Weltschmerz gesteckt. Die Zeiten ändern sich.

Nachtrag: Gerade hat sich mein Feuerzeug durch „auf den Boden fallen“ selbst entzündet. Cooler Trick um Aufmerksamkeit zu erreichen. Das merk ich mir. Cese.

Wenn der grüne Jäger einen Club eröffnetet...

Ab Berlin ging es dann hinauf. Leider nur auf der Landkarte. Die Clubgröße verhielt sich dazu umgekehrt proportional und entpuppte sich als zwei Mal so groß wie meine Wohnung. Und die ist klein. Man stelle sich einfach ein kleines Hexenhäuschen in unmittelbarer nähe zur Marktstrasse (das ist da, wo die die ganzen Punkrockläden sind) in Hamburg vor.
Die Ausstattung der „Grünen Jägers“ ist vorbildlich. Sofas, künstliches Kaminfeuer, geschmackvolle Beleuchtung und das Ganze ohne Ironie und Möchtegern-Hippness. So etwas kann es wohl nur in Hamburg geben. Dies wäre der Ideale Ort um nach einer Show noch gemütlich ein Bier zu trinken und anschließend mit der Dame seiner Wahl bei nicht enden wollenden und gehaltvollen Gesprächen zu versumpfen. Anschließend würde man sich, während die glutrote Sonne über dem Schornstein des Hexenhäuschens aufgeht, zum Abschied leise Servus sagen.
Aber HALT! Wir sind ja vor der Show! Und die müssen wir hier durchführen. Man hat sich ein letztes bisschen Flexibilität bewahrt und drückt die Anzahl der Eingangskanäle auf zehn. Sonst hätte man ja elf. Dafür bekommen die Musiker nur einen Monitorweg mit zwei Wedges (oder seltsame Plastik-Kisten) auf einem Weg ohne EQ. Macht eh nix, da wir hier mit Vierpunktbeschallung fahren und somit eh zwei PA-Boxen auf die Bühne strahlen. Und es gibt einen aktiven Subwoffer der, nachdem ich den An-Schalter gefunden habe, ungeahnte Kräfte entwickelt. Nachdem der Lautstärkeregler am Gitarrenverstärker abgeklebt ist, entsteht echt so was wie ein ordentlicher Sound. Nun wird noch unter ungläubigen Blicken der Barbesatzung der Drucker ausgepackt und die Gästeliste ausgedruckt. In alphabetischer Reihenfolge. So viel Ordnung muss sein!
Unser Support schafft es eindrucksvoll eine halbe Stunde wie drei Tage vorkommen zu lassen. Anschließend geht die Sonne bei den Endstufenanzeigen auf und wir auf die Bühne (oder besser gesagt – Stufe).
Nach der Show begebe ich mit in Hamburg lebenden Freunden noch in eine Bar. Diese ist nun wirklich so groß wie meine Wohnung. Aber das macht nix. Ich habe ja keine Band dabei, die spielen will.
Ich ziehe die Wohnung eines meiner besten Freunde dem ranzigen „Rock´n Roll Hotel“ vor, in dem unsere Übernachtung gebucht ist und werde am nächsten Morgen mit einer sauberen Dusche und einem hervorragenden Frühstück belohnt.
Nun heiß es Abschied nehmen von dieser wunderbaren Stadt. Bis bald wieder – cese.

Mittwoch, 18. April 2007

Berlin! Berlin! Wir fahren nach Berlin!

Nächste Tour. Roman Fischer. Indie-Pop. FoH & Tourleitung. Chaos. Kleine Clubs. Rock´n Roll?

Zuerst mal nach Berlin kommen. Nachdem ich seit nunmehr zwei Monaten fast unentwegt unterwegs bin, entscheide ich mich gegen den Sprinter und für die Boing 737. Das nennt man wohl Zeit kaufen. Später weg – früher da. Und keine Diskussionen mit Musikanten, die ja nur noch schnell dies oder / und jenes kurz vor der Abfahrt erledigen müssen.

Also Munich Airport. Wenn man Herrn Stoiber glauben darf liegt der ja in der Innenstadt. Der ist da doch näher hingerückt – oder? Ich merke davon bei meiner Hinfahrt auf jeden Fall nix. Aber das mag ja an mir liegen. Zuerst lande ich mal im falschen Terminal und habe einen exakt 27,8 km langen Fußmarsch vor mir der, wenn man der netten Dame an der Information glauben darf, locker in 5 Minuten zu bewältigen ist. Aber nachdem ich mich ja auf der Tour mit Stefan im 400m Lauf geübt habe, ist das kein Problem. Nach dem Check-In kommen die üblichen Sicherheitskontrollen. Warum darf ich eigentlich keinen Blisstex (Hilfe! Flüssigkeit!!) mit in den Flieger nehmen, aber mein Stahlseil (um das Notebook an einen Tisch zu sichern) schon. Damit könnte ich wunderbar eine Geiselnahme durchführen?! Aber vielleicht muss ich das ja nicht verstehen. Hat ja nix mit laut und / oder hell zu tun.

Als ich an meinem Gate ankomme überredet mich eine nette 50-Jährige neben ihr Platz zu nehmen. Im weiteren Verlauf des Gesprächs (man könnte auch sagen: während ich versuche ihr tiefstes Allgäuerisch zu verstehen) stellt sich heraus, das sie mit mir eine Fluggast-Befragung machen will. Warum nicht? Als sie für die ersten zwei Fragen mindestens zehn Minuten auf dem Touchscreen ihres Notebooks rumdrückt erbarme ich mir ihrer und mache die Befragung mit mir selber und dem Rechner. Dabei stellt sich heraus, das ich mindestens 89 Mal im Jahr First-Class reise und vornehmlich in der Emirate-Airlines-Lounge esse und Kaffee trinke. Im Notfall tut es auch die Lufthansa-Buissnes-Lounge. Desweiteren kaufe ich gerne in den vornehmeren Herrenausstatterläden im geschlossenen Bereich nach den Sicherheitskontrollen ein. Die Dame glaubt mir das alles!

Nach dem Start versuche ich die (ungelogen) 102 Emails zu der Tour zu ordnen und eine Vorstellung davon zu bekommen, was mich die nächsten Tage erwartet. Da mann ja beim Start und der Landung keine elektronischen Geräte benutzen darf, lese ein paar Seiten einer Fachzeitschrift. In einem Interview mit einem FoH-Mann steht, dass einer der größten Vorteile von Digitalpulten der schnelle Auf- und Abbau derselben ist. Es gibt einfach (fast) keine Sideracks mehr. Man sei dann schneller an der Bar. Das ist doch mal ein praxisnahes Argument! Die Landung entspricht einem gezielten Kickdrum-Schlag von ca. 102 Martin Audio WS218X Bässen bei +6db. Einige Fluggäste machen ihr Testament und das Kleinkind in der Reihe hinter mir weint das erste Mal auf diesem Flug nicht. Es findet die Situation sicher lustig. Einmal sind die Erwachsenen genau so hilflos wie es selber. Aber alle Teile bleiben am Flieger dran und wir erreichen unser Gate.

Bei der Taxifahrt zum Club entpuppt sich der Fahrer als begeisterter Wissensfragen-Steller. Der hat wohl mal Quiz-Taxi gesehen. Er bietet mir an den Fahrpreis für jede richtig beantwortete Frage um einen Euro zu senken. Bei den Sport-Fragen versage ich kläglich. Er wähnt sich sicher und wechselt zu Literatur-Klassikern. Dank meinem Deutsch-Leistungskurs hat er da aber Pech. Er versucht es mit Physik, Mathe und E-Technik. Wow! Für irgendwas war das Studium doch gut! Irgendwann einigen wir uns drauf das ganze nur zum Spaß zu spielen. Die Taxifahrt vergeht wie im Fluge. Gott sei Dank ohne den Kickdrum-Schlag.

Das Büro des Clubs ist schon besetzt, obwohl ich zwei Stunden vor Get-In bin. Ich bekomme ein LAN-Kabel, einen Kaffee und einen Aschenbecher. Was will man mehr? Meine Band hat sich natürlich irgendwo auf der A9 verfahren. Geht’s da nicht immer geradeaus, wenn man von Augsburg kommt? Ich beende meine Tour-Vorbereitung und esse meiner Band die Karotten von Catering weg.

Beim Soundcheck erklärt mir der Haustechniker erst mal, das der Haus-EQ quasi fix, und sowieso das Beste ist was man machen kann. Nur um ihn zu ärgern lege ich die aktuelle Maschine-Head-CD ein und lasse sie 15 Minuten in voller Lautstärke laufen, während ich mit ernster Miene im Raum rumlaufe und ohne was Sinnvolles zu tun. Danach erkläre ich den Haus EQ für perfekt. Ich trickse ihn aus und schalte das Gerät auf Bypass als er gerade nicht hinschaut. Ich habe keine Lust auf Diskussionen und es wäre ja zu albern, wenn ich das nicht mit einem vierband-parametrischen EQ im Kanalzug hinbekomme. Ich bekomme noch weitere wertvolle Tipps bezüglich Mikro-Positionen im speziellen und meinem Job im Allgemeinen. Mein Versuch DEN Kickdrum-Schlag zu reproduzieren scheitert allerdings kläglich. Da sind nur vier ausgelutschte Turbosound Single-Achzehnzöller.

Vor Türöffnung muss ich dem lokalen Veranstalter noch klarmachen, dass wir eine Gästeliste mit unbedeutenden 43 Personen in einem 300-Mann-Laden haben. Die Gäste des Supports kommen da natürlich dazu.

Die Besucher kommen, wenn auch spärlich, aber die Show ist gut.

Während ich diesen Blog schreibe ist die Band noch auf dem Weg zu einer Party. „Die darf man nicht verpassen, wenn man in Berlin ist.“

Morgen geht’s erst mal in eine meiner Lieblings-Städte - Hamburg. Ich schließe Wetten mit mir selbst ab. „Wie viele Minuten kommt meine Band zu spät zum Treffpunkt zur Abfahrt?“ Cese.

The Boys are back in town!

„The Boys are back in town! „The Boys are back in town! ...“ Es ist geschafft. Entgegen aller Befürchtungen hatte unser Bus keinen Electrical Overload und wir sind pünktlich angekommen.

Was ist passiert seit dem letzen Bolg? Eigentlich nix besonderes, aber andererseits auch sehr viel.

Es geschah ein wundersames freundschaftliches Zusammensein mit unserer Supportband „Drow“. Es wundern Tipps ausgetauscht, Autogramme auf Kaputzenpullis geschrieben, Photos gemacht und gefeiert. Also zumindest die Band hat das. Wir von der Crew blieben auf unserem Beobachtungsposten und kommentierten das Geschehen.

Jetzt darf man es ja sagen. Eigentlich war die ganze Geschichte ja nur ein Deckmantel für eine ABBA-Mania Klassenfahrt. Zurück im Bus fielen alle wieder in ihre wahren Rollen zurück und performten ungebändigt und ausdauernd.

Morgen treffen wir uns im Backstage wieder, wo Tanja und ich als Haustechniker arbeiten und Martin die Durchführung für PGM macht. Cese.

Samstag, 14. April 2007

der letzte tag...

Wo sind wir den hier gelandet? Haben sich Volker und Hasso verfahren? Oder bin ich noch nicht wach genug meine Umgebung angemessen zu würdigen. Ok - ganz langsam. Geradeaus ne Hausmauer, die entfernt nach einem Club Hintereingang erinnert. Links Wiese. Rechts Strasse. Verlassen. Überhaupt verdammt ruhig hier. So ähnlich wie in so einem „the Day after“ Film. Also gehe ich mal zur Strasse vor. Gegenüber steht eine scheinbar noch bewohnte Fabrik, welche selbst in Urunganda nur dann eine Bauabnahme bekommen würde, wenn der Stammes-Häuptling seine Tochter dazu verschenken würde. Also gehe ich mal davon aus, das Gebäude neben dem ich mich befinde wohl unserer Club ist. Um sich ein Bild zu machen stelle man sich „Bob´s Country Bunker“ aus „Blues Brothers“ vor. Sicher spielen die hier beides – Country und Western.
Scheinbar sind alle Türen verschlossen. Also bleibt nichts als warten. Die langweilig – idyllische Stimmung wird nur gelegentlich durch tiefer gelegte Golfs unterbrochen, die mit neugierigen Blicken unseren Bus betrachten um dann zu wenden, ihre dummen Köpfe auf die andere Seite zu drehen, uns weiter zu begaffen und langsam wegzufahren.

Gegen zwölf sind dann alle wegen der Hitze im Bus aufgestanden. Man kocht Kaffe im Bus. Irgendwann öffnet sich dann auch mal die ominöse Tür, vor der wir uns platziert haben, ein netter Mann mit Bierflasche und Fahne erscheint und wir dürfen eintreten.
Nachdem sich unsere Augen ans dämmrige Licht gewöhnt haben macht sich Ernüchterung breit. Also schnell einen Kaffee holen und wieder raus in die Sonne. So lange wie möglich den Traum eines heilen Tourtags aufrechterhalten.

Irgendwann müssen wir dann doch anfangen einzuladen. Nachdem unser LKW leer ist, ist der Club voll. Wir schieben uns die Kisten gegenseitig in den Weg und diskutieren, ob wir lieber das FoH-Pult, das Monitorpult oder einfach die Backline aus Platzgründen nicht aufbauen. Irgendwie schaffen wir es das Licht auf die Bühne zu bugsieren und man kann sich wieder ein bisschen bewegen.

Der Aufbau geht zögerlich von statten. Irgendwann ist aber auch das geschafft. Ich muss zwar unter meinem Monitorpult durchkriechen um dahinter zu kommen, aber auch das geht irgendwie. Der Soundcheck verläuft friedlich, außer das die Front-PA immer pfeift, aber Jochen bekommt auch das in den Griff.

Nun heißt es warten, dann Show und dann heim. cese.

Freitag, 13. April 2007

malle

So!!! Jetzt ist es soweit. Ich dachte schon wir überstehen diese Tour noch alle unbeschadet. Aber zu früh gefreut. Am vorletzten Tag brechen Gewohnheiten durch die Decke ans Tageslicht und bestätigen allen uns umgebenden, das wir alle total malle sind. Birgit lädt persönlich den Antichristen in Form von Mathias Bass auf ihr In-Ear ein, Martin ist dem virtuellen Bäckereien bauen verfallen, Danny erzählt fast keine Geschichten mehr von den großen Metalbühnen, welche angeblich die Welt bedeuten und Jochen will sich fast für eine GALA-Beilagen-CD betitelt „Love Lounge Music“ schlagen. Zudem vergisst er zunehmend das, immerhin von ihm eingeführte, „blessen“. Wir vergessen unsere Wurzeln!!!

Jetzt sitzen wir also in Bad Salzungen. Was tun wir hier? Nun Ja. Wahrscheinlich dasselbe wie jeden Tag. Unsereins baut auf, legt sich Kabel in den Weg und beschimpft sich liebevoll und singt sich gegenseitig an (Ok. Das macht eigentlich nur Danny). Die Band schläft, übt (Ja, so was gibt es!!) und beleidigt den Hund des Veranstalters.

Ach ja. kurze Zwischennotiz: Martin hat immer noch kein pärchen gefunden, welches er zum heiraten überreden kann.

Uns ist Langweilig! Wir gehen Eisessen. Aber nach dem zweiten Mal ist das auch langweilig. Show ist heute erst um 23:00 Uhr. Wer denkt sich den so einen Blödsinn aus? Man sollte doch ein bisschen an uns denken. Was sollen wir den so lange machen? Hier ist nicht Mal Gastropersonal dem man gute Tipps geben kann. Der einzige Lichtblick bleibt da wohl das Farbfilm-Outro. Im Osten ja, laut Graf Zahl, angeblich immer noch ein Hit.

Martin baut jetzt Pech-Fabriken. Der Support Tonmann übt sich im Delay einstellen: „Hey, Hey, Hey, Hey, ......“ Schade, dass es nachher eh in seinem HiHat & Stimme-Mix untergehen wird.

Disko-Effekte werden hier übrigens an Kleiderhacken von Ikea aufgehängt und Safetys sind feige.

Gestern durften wir eine Prüfung eines Veranstaltungstechnik Lehrlings begleiten. Wir haben ihm unsere Absolution erteilt und dem Prüfer verboten unsere Lampen in laufendem Zustand zu betatschen. Zudem hatten wir gestern auch ein Anti-Catering. Der Show und unserer Stimmung hat das aber keinen wirklichen Abbruch getan, da wir den halben Tag zugeschaut haben wie sich halbstarke Jugendliche auf dem, dem Club benachbarten, Skatepark freiwillig alle Knochen brachen.

Wow. Jetzt ist der Kollege schon nach fast einer Stunde bei der Kick-Drum angekommen. Diese macht ihrem Namen, leider insbesondere dem ersten Teil, alle Ehre (Man stelle sich hier das Geräusch einer Computer-Tastatur vor).

Einwurf von Martin: „Ich brauche mehr Kornspeicher! Viel mehr Kornspeicher!“.

Vielleicht sollten wir noch mal Eisessen gehen? Cese.

Menschen die wir auf Tour treffen

Eins hat ja das ewige Touren für sich. Nein es geht nicht um das Kennen lernen fremder Menschen und Kulturen. Dafür sind wir einfach zu überzeugt von uns selbst. Das mit den Kulturen funktioniert ja doch nicht, wenn man nur in Deutschland, Österreich und in der Schweiz tourt. Und das mit den Menschen haut auch nur bedingt hin. Mann trifft einfach immer die Selben. Es scheint ein ungeschriebenes Gesetz zu sein, dass in allen Konzerthallen der Welt ähnliche Menschen, na sagen wir mal ihrer Tagesbeschäftigung, nachgehen.

Das fängt damit an das unsereins Morgens, Ok - später Vormittag, den Bus verlässt und in Ruhe einen Kaffee trinken will. Dies wird leider zu oft jäh unterbrochen. Der örtliche Technikbeauftragte lauert schon hinter der nächsten Ecke. Es ist ja nicht so, das wir nicht nett hallo sagen wollen. Aber andererseits scheinen sich alle örtlichen Techniker weit aus mehr Sorgen und Gedanken über unsere Fast-Vollproduktion zu machen als wir von der Crew zusammen. Besonders interessant gestaltet sich auch oft die pädagogische Tätigkeit, welcher wir während des Aufbaus nachgehen. Nett wie wir sind vermitteln wir gerne die Praxis und Realität, welche offensichtlich bei der Ausbildung zum Veranstaltungstechniker vor Langeweile aus dem Fenster gesprungen ist. Manchmal müssen wir weinen, wenn die Seifenblasen zerplatzen. Die arbeiten aber doch eigentlich alle auch in einer Ausbildungsfirma? Eins darf man aber trotz aller Kritik nicht vergessen. Die Jungs & Mädels sind immer extrem motiviert und sich, mit einigen unrühmlichen Ausnahmen, nie zu gut volle Power zu geben. Ein weiterer interessanter Punkt ist, wie viele Tontechniker doch bei Rammstein mischen und nur ganz selten in so kleinen Clubs arbeiten. Und irgendwie sind die unzähligen 97 Trailer-Produktionen, welche sich momentan in Deutschland auf der Strasse befinden auch an mir vorbei gegangen.

Ein weiterer interessanter Menschenschlag sind die Catering beauftragten oder leider manchmal auch berufenen. Hier ist die Auswahl weit breiter gestreut. Will man wirklich Einhundert Mal am Tag die Frage beantworten das es einem gut schmeckt? Wir sagen das auch von uns aus – wenn es schmeckt.

Nun kommen wir zu unseren persönlichen Lieblingen, den Gastronomie-Mitarbeitern. Diese heißen auf dieser Tour meist Mareike und Rebekka und schaffen es unsere ungeteilte, von Cases herunterblickende Aufmerksamkeit erfolgreich zu missachten.

Zuletzt sind noch die örtlichen Hausmeister zu erwähnen. Wenn man es schafft sie für sich zu gewinnen, kann nichts mehr schief gehen. Sie besitzen den magischen Schlüsselbund und können einem immer helfen, wenn man Werkzeug oder ähnliches braucht. Man muss sie eigentlich nur ihre grummelige Art akzeptieren, klarstellen das einem bewusst ist, dass man hier nur Gast ist, mal bei Kraus-Maffei ne Lehre gemacht hat und seine Sorgen mit dem neuen Veranstalter- und Techniker-Gesindel voll und ganz versteht.

All diese Menschergruppen stellen für sich ein Kuriosum dar. Sie sind auf den ersten Blick vom gewöhnlichen Fan und allen anderen Menschen zu unterscheiden. Und sie begegnen einem jeden Tag in leicht abgewandelter Form wieder.

Humppa, cese.

Mittwoch, 11. April 2007

ARGENTINIEN ODER WAS IST ZEIT

Also Südamerikaner haben ja eher die Ruhe weg. Das hat mein Urlaub vor zwei Jahren und 37 Tagen bereits mehrfach erwiesen. Da ist es dann so, daß man zum Beispiel an einer Kasse, sei es im Supermarkt, Cafe oder Plattenladen steht, den Zahlunsgvorgang vollziehen möchte und nix passiert. Mehrere Verkäufer lauern dann auf einen und sind im Besitz von hochmodernen Registrierkassen, aber keiner will das Geld von einem, oder frühestens erst ab ca 7 Minuten.
Diese Eigenschaft zieht sich in Argentinien durch alle Lebenslagen. Selbst beim größten argentinischen Gauchotreffen, in San Telmo del Cappuceno, trabt ein einziger Gaucho mit Tempo 1,7Km/h über einen Fussballplatz in einem Ausmaß der Niederlande und wird dabei umjubelt wie Nero beim Einmarsch in Rom. Die Anmoderation vom ältesten Gaucho Argentiniens (geschätzte 102 Jahre alt), umfasst in Sachen Lautestärke und Emotion dieselben Ausmasse. So spiegelt sich also das ganze Dasein des Argentiniers in die kleinsten Ritzen des Alltags und Berufslebens wieder. Es trifft auch den übergesiedelten Non Food, also Kettchekrimskramshändler. Der ist in seiner Person allein in der Lage alle, alle Gesetzte des Rock´n Roll (sollte es so was geben) zu brechen, und das jeden Tag auf´s neue. Ich wusste nicht wieviel Kisten man in einen Kleintransporter reinbekommt. Vorallem nicht wieviele Bananenkartons der Marke "Best Chiquitas aus Geest".Iich glaube, wenn man die plattklopfen würde, hätten sie die Grundfläche meines Geburtsortes Bonn-Beuel, inklusive dessen Randbezirke. Gebraucht sind sie auch und uralt. Verabredete Zeiten hält er nicht ein, der Argentinier, warum sollte er sich dann auch nach den Einlasszeiten richten, die im Tourheft stehen, welches er in irgendeiner Bananenkiste ganz unten deponiert hat. Denn da kommt er ja nicht ran, weil ca. 123 Jutebatiktücher es zudecken. Also kann man mich ja anrufen, denn Nummern kann er sich merken, da gehts ja nicht ums Tempo. Die Ankunftszeit leigt meist ca. 37 Minuten vor Einlass, und dann fahrt das Bananenkistentransportgefährt erstmal straight in die Halle ohne Rücksicht auf Verluste. Also 89 Kisten ausladen, und zack ists 19.02H. Kann ja auch egal sein, denn das Informationsheft ist ja in Kiste 34 ganz unten. Also verschiebt sich alles wieder um weitere 10 Minuten nach hinten. Aber was will man machen, denn der Gaucho trabt ja auch nur mit 1,7km/h übers Feld. Wieso soll ich da anders sein. Aber entspannt isser, und das ist ja wichtig.
So und jetzt geh ich zum abkassieren, denn er hat gerade erst die zweite Bananenkiste zugemacht, weiß also nicht wann morgen Einlass ist und wenn er um 16.30h mit einpacken fertig ist reichst ja immer noch um fast pünktlich zum Einlass da zu sein.
Also liebe Mitteleuropäer was ist bitte schön Zeit !!!??? Dirk.

Montag, 9. April 2007

so da bin ich dann auh mal im blog. da ja keiner mehr schreibt und das kleine süße wollknäuel sonst ganz traurig ist, mach ich das jetzt mal. uuuuunglaublich aufregender Tag. Da wacht man morgens auf, und ist noch völlig vom Krefelder Lulu Mastcatering erledigt. Kein Hunger am Morgen ist nachdem man 17KG in sich reingefressen hat auch mal gut. Tja und dann macht sich Langeweile breit. Ein Club, den ich das letzte mal vor ich glaube 5 Jahren besucht habe, und der noch genauso aussieht wie am letzten Tag, an dem ich da war. Einzig neu, die Farbe in der Backstage., dafür sind glücklicherweise noch alle Säulen da. Echt auch mitgedacht hier, denn wenn der Zuschauer nichts sehen kann, so kann man sich zumindest locker mit 10 Perosnen an eine Säule anlehnen. Planerisch ist der Laden ein echter Sockenschuss, und dann auch noch im Osten. Kalt ists, langweilig und zu tun auch nichts. Dafür gibts neben den Säulen auch noch häßlischere Sofen, oder heisst das so fas ? Sinn macht es also sich nur unbemerkt in den Bus zu schleichen und die Playstation zu zünden. Also ist DFB Pokal Zeit. Schalke. Erstmal den Rost autauschen gegen unser Supertalent Neuer. Erstes Spiel gegen 1860 und locker nach Hause geschaukelt mit 2=1. Zweimal Kurany. Optisch ganz klar überlegen. War ne sichere Nummer. Dann zweite Runde gegen den MSV Duisburg, in Duisburg, Ruhrpottschlager. Auch ne sichere Angelegenheit 3:0, zweimal Kurany (der geht ja richtig ab), und Lövenkrands mit vollem Spann in den rechten oberen Winkel. Da wäre auch mehr drin gewesen. Dann Auswärts beim Hamburger SV. Schwierige Sache, das. Anfangs ists nur ein mieses Mittelfeldgeplänkel. Dann übernehmen wir aber mehr und mehr die Obermacht im Mittelfeld. Lincoln spielt nen tödlichen Pass auf Kurany und der, also ich lappe voll drüber. Optisch bin ich die ganze Zeit permanent überlegen und dann kontert mich der HSV klassisch aus, Ich verlier echt noch 0:3. Also wieder kurz in die Halle Tickets und Vorverkäufe checken. Liest sich gut. Kurzer Disposiotions Highlights, leichte Meinungsverschiedenheit mit unserem Busfahrer, der größtenteils doch andersweitiges Denken wie ich entwickelt. Erstaunlich oft auch.
Ok nochmal in den Bus und wieder ist DFB Pokal Zeit. Diesmal gehts sang und klanglos in der ersten Runde gegen Hannover 96 in die Hose 1:4. Danach ein letzter Versuch und hier scheitern meine Mannen erst in der dritten Runde beim, wie soll es auch sonst sein Hamburger SV.
Also Schnauze voll, und jetzt gibts ja auch was zu essen. Was da wohl kommen mag? nach gestern kann das nicht viel sein. Ist ne grüne Schuhsohle mit Gemüse obendrauf. Satt werd ich nicht, will ich aber auch nicht. Dann gehe ich mit Martin in die gegenüberliegende Tanke um Zichten zukaufen. Alkohol wird hier groß geschrieben, inder östlichen Küstenregion. Vor uns ist ne Schlange Jugendlicher, Arbeitsloser und Zurückgebliebener die Bier oder Martin Semmelrogge Schnaps kaufen, wir entscheiden uns für Marlboro und Schockolade.Also wieder Einlass. Heute gehts weiter ab Flyer 9.473. verteilen, doofe Sprüche klopfen und das alles heut mit Jochentyp. Da steht man dann so da an der Küste und verteilt Papier, Gut das ich Abitur gemacht habe. Latein LK setzt sich halt doch durch im Leben.
Schliesslich sind alle drin. keine sieht was, aber anlehnen können sie sich ja. Coll so für 17,00€ plus VVK gebühren und CTS Gebühren. Ich frag mich ob Ducky überhaupt mitspielt oder auch nur an ner Säule lehnt. Die an der Decke angebrachten Casstenrekorderboxen kicken auf jeden Fall. Lauter muss es ja nicht sein, denn man will sich ja in Ruhe anlehnen. Da hat er mitgedacht, der Veranstalter.
Dann ists vorbei, die Halle und das Publikum werden mit Chlor geflutet (das hab ich noch nicht mal im Hochwasser erlebt und ich bin ein Hochwasserkind) und morgen ist frei. Dirk.

Freitag, 6. April 2007

Hoch im Norden....

Ich wache auf. Es ist bitterkalt! Dann geh ich ins Catering: Kaffee ist da, ein lieblos angerichtetes Frühstück auch! Ist ja nur ausverkauft... Naja!

Dafür werde ich von einem sehr netten Lichttechniker empfangen, mit dem die Arbeit viel Spaß macht! Nett, zuvorkommend und vor allem: Er erzählt mir nicht die ganze Zeit das er nur ausnahmsweise in Clubs arbeitet und sonst nur Stadien macht! ( es interessiert mich nämlich auch einfach nicht was mein Babysitter sonst so macht, ich bin heute da!) Also: noch mal Danke Herr Lichtkollege!

Der Nachmittag verging wie im Flug mit dem üblichen Blödsinn wie Soundcheck und Lichtprogrammieren.

Heute haben wir einen Regicidegitarrenschlumpf als Support, den verarzten wir dann halt auch mit!


Abendessen: FRECHHEIT!...ich weis auch nicht was hier los ist. Jedenfalls putze ich erstmal den Tisch, da da ja sonst keiner zuständig ist.

Jetzt Schandmaul! Drei Songs fertig, alles super Euphorie mach sich breit... aber dann: Was höre ich? Die linke PA Seite fällt andauernd aus! Klingt wie ein Hubschrauber auf Wodka!
Vom Systec auch nichts zu sehen, warum auch, die HK-Audio Schrottansammlung hat doch schon immer funktioniert! Wir sehnen uns wieder nach der eigenen PA! Der Jochen hat dann irgendwann auch ne Lösung gefunden, und die Show zu Ende gebracht!


Wer jetzt denkt, unsere Stimmung wäre dahin irrt gewaltig! Wir sind guter Dinge, jeder genießt den Feierabend und freut sich mit einer so lieben und netten Truppe unterwegs sein zu dürfen!

Ach so: Der Andy hat heute den W-lan Router in einen Baum gehängt um sicheren Empfang zu gewährleisten! Ich glaubs fast nicht!

Morgen sind wir in Holland, da wissen wir schon, dass wir unsere Frontconsole nicht reinbringen! Macht auch nichts, ich bin gespannt.

Gute Nacht, Martin

Sumpfblume---der Name ist Programm!

Der Tag beginnt mit der Suche nach der PA....vergebens. Glockenklang hat sich wahrscheinlich gedacht wenn man schon keine Gates bauen kann Probierens wir halt mal mit Beschallungskomponenten: Auch hier setzen 6! Mehr will ich zu diesem PA Desaster nicht sagen.

Die Bühne ist asymmetrisch...was solls, mach ich halt auch ein ebensolches Lichtdesign.

Nun zum Catering: Reis mit Scheiß! Wen wundert’s, warum sollte das jetzt auch funktionieren.

Die Show selbst lief routiniert ab, mir tat nur der Jochen leid, der das Spiel Mann gegen PA spielen musste!

Nach der Show lernten wir noch Rebekka und Mareike kennen, die die Halle (na ja) säuberten. Wir hatten auch viele gute Tipps zum kehren... darin sind wir gut!

An dieser stelle danke ich mal dem Britpophasen für alles, insbesondere für sein W-lan!
Servus, Martin

Mittwoch, 4. April 2007

Mainz ist nicht meins....

Und meins auch nicht, sagt der Jochen....
Ich mein, die Stimmung auf der Show war super, der Kunde hatte Spaß! Aber es war viel zu heiß und die Sicht auf die viel zu niedrige Bühne war auch suboptimal.
Es passen halt einfach auch als Presspackung nur eine begrenzte Anzahl Menschen in den Club! ...welch Neuigkeit!
Der Mainzer scheint zum Teil sehr mitteilungsbedürftig zu sein, was ja auch interessant sein kann.
Mojo Barriers gibt’s in Mainz auch nicht.
...und auch keine Handtücher, die irgenwie Sinn machen würden.
Petition:

Ein grösses Handtuch hat eine größe von 100cm x 40cm
Ein kleines Handtuch ist 60cm x 40cm
Heute hatten unsere Handtücher 45cm x 23cm (der Ducky hats gemessen ohne sich zu verletzen... ein Wunder) das ist natürlich nicht ganz so schlau.


Wusstet Ihr, daß ein Föhn echt nervt? Rosa Rauschen ist eine echte Wohltat dagegen!
Es gibt aber noch eine Steigerung: Zwei Föhn, oder drei Föhn... usw. Was ich damit sagen will: Haare föhnen ist feige! ...und laut...und nach der Show das letzte!

Jetzt ruft mich der Danny zum duschen... da geh ich doch schnell mal hin. By the Way: Was macht eigentlich ein Backliner in der Dusche? Gibt’s da auch was mit dem man akkustische Umweltverschmutzung machen kann?

Jetzt war ich Duschen. Toll! Ich fordere hiermit einen Extrapplaus!

Am Merch dominierte heute folgende Frage: Ist der Stand nach dem Konzert auch noch da???? 13 mal das ganze! Ich bewundere unsere Mercher immer mehr...sie sind die wahren Helden! Übrigens rennt ein Merchstand nicht einfach weg! Dies sei mal gesagt!

Die Securitys wollten vorher gerade unseren Schlagzeuger (genannt Bomber) aus der Halle werfen. Find ich persönlich ja lustig! Er wurde dann vom Jochen (genannt Bone) gerettet, Jobsicherung nennt man das!

Ich frag mich gerade warum immer nur Männer vom Schlagzeuger Bachstage genommen werden.
Nächste Frage: Warum isst denn eigentlich niemand den Kuchen vom Kuchenkrümel? Das fragt der Ducky... Ich persönlich frag mich allerdings: Wie zum Henker kann man sich Kuchenkrümel nennen?

Birgits Tag war heut gar nicht so spannend, sagt sie. Aber sie ist begeistert von Ihrer technischen Ausstattung. Das hat jetzt aber mit der Crew rein gar nichts zu tun!

Ich erfahr gerade das Bayern unentschieden gespielt hat. Verdammte Scheisse Fickbockmist!
Die sollen doch endlich da rausfliegen!

Der Dirk sagt ich muß jetzt in den Bus weil wir abfahren! Es grüsst der Martin!

Dienstag, 3. April 2007

In den Mainzer Dünen - Nachtrag OffDay

Zuerst war ich der Meinung, lange gebraucht zu haben, das Wohnzimmer zu finden, aber ... fangen wir doch von vorne an:
Den Offday im Bus zu verbringen schockt nicht, deshalb vergnügt sich ein Teil der Crew an arbeitsfreien Abenden gerne in lokalen Sofastuben, gerne ausgelegt mit Teppichen am Boden/den Wänden, gerne mit LEISER, chilliger Musik, gerne ohne nervendes Gespräch mit dem lokalen "Ich bin auch im Musikalienhandel tätig"-Trottel. Zielsicher wie immer fand ich nach unnötigen geschätzen 300 Kilometern und zirka zwei Wegbeschreibungen die bestens getarnte "Medina Lounge". Viele Sofas mit vielen Kissen stehen bei LEISER, chilliger Live-Musik eines sich selbst sampelnden Gitarristen auf SANDboden. Passt, dachte ich mir. Doch ausser ein paar Gastarbeiterkindern in vorwiegend weissen HipHop Klamotten, die an ihren Shishas hingen, weit und breit keine Spur von den erwarteten Crew- und Bandkollegen. Egal. Erst mal eine Bestellung platzieren. Aus lauter Begeisterung über das völlig unerwartete Getränkeangebot ließ ich mir von meinem Freund, dem Barkeeper eine sieben Jahre alte kubanische Köstlichkeit ausgeben und in die Kissen fallen. Nach und nach räumten die örtlichen B-Boys nebst deren Groupies das Feld und bald war ich mit meinem Freund, dem Barkeeper und dem sich selbst sampelnden Gitarristen allein. Schön. Erstmal. Mitten in einem endlosen Gedankenstrom riss mich das mir nicht gerade vertraute Klingeln meines Telefons in die Härte der Realität zurück. "Wo issn des?" "Wo seidn ihr?" "Keine Ahnung" "Medina Lounge, wie ausgemacht. Sucht weiter" "Cool.Bis gleich" "Bis gleich". Tja... gleich... Zurück in den Gedankenstrom. Meine Blicke schweifen durch den Raum und entdecken auf einer Tafel den unter "Specials" feilgebotenen "Bit Suv" für zwei Euro. Ein marokkanischer Schnaps? Da ich zu faul bin, meinen Freund, den Barkeeper zu fragen, bleibt die Antwort offen. Der sich selbst sampelnden Gitarristen verkündet, eine kurze Pause zu machen, ich lass mir von meinem Freund, dem Barkeeper sicherheitshalber noch mal nachschenken, und gefühlte zwei Tage später stürmen sie auch schon über den Sandboden auf mich zu, die Kollegen, lassen sich ebenfalls in die Kissen fallen und der bisher sehr ruhige Abend verwandelt sich schlagartig in einen ruhigen Abend. Der sich selbst sampelnden Gitarristen zupft wieder die Saiten, meine Freund, der Barkeeper gerät in Stress und wir quatschen uns in Trance. Moni und ich wollen uns überraschen lassen und kommen zurück auf die Frage "was ist ein Bit Suv?". In freudiger Erwartung auf die Überraschung bestellen wir lautstark zwei Bit Suv für zwei Euro. "Was?" "Zwei Bit Suv für zwei Euro!" Unter schallendem Gelächter der versammelten Mannschaft werden wir von meinem ExFreund, dem Barkeeper der Illusion beraubt, etwas Unbekanntes entdeckt zu haben. Denn was wir für einen exotischen Drink gehalten haben entpuppt sich als das schnöde, mit unsicherer Handschrift verfasste Angebot, das Bier Bit Sun um sagenhafte zwei Euro zu erwerben. Wir bestellen was anderes, was wir nicht kennen. Haut auch rein! Viel zu früh schlägt dann die Sperrstunde. Die ganze Reisegruppe schwankt Richtung Bus, doch ein anderer und ich beschließen, unbedingt noch ein Bier trinken zu müssen und landen leider in der letzten geöffneten Kneipe, dem Freudenhaus. Den zwei anwesenden Nutten erklären wir glaubhaft, wirklich nur Bier trinken zu wollen und werden von ihnen zum Glück nicht weiter belästigt. Dann ist das Bier leer. Wiederschaun. Bone

Mainz bleibt Mainz...wie es singt und lacht









So,
der Offday ist vorbei, war wie immer für manche anstrengender als ein Showtag!
...ein Zahlencode kann für manche Menschen ein unüberwindbares Problem darstellen.

Gerade findet der Soudcheck statt, das finde ich feige.
Der Danny singt komische Sachen und der Rupi sagt er freut sich auf die Dusche, die nacher überschwemmt ist..."ein Verstopfungsgerät"

An dieser Stelle sei die Tanja gegrüßt, die leider nicht mitkommen durfte...Du fehlst uns!

Der Stefan sagt grad SO! Ich weis aber nicht was er damit meint, also ignoriere ich das, nicht das der was von mir will.

Satz des Tages: "In Indien kann man gut Brillien findien" So ist er, der Bassist!
Frage des Tages vom Gittaristen: Bekommt Ihr im Catering eigentlich auch andauernd Stromschläge?

Unser Jochen dreht langsam aber sicher komplett am Rad und blesst alle an.

Es Grüßt der Martin!!!!!!!!!

Montag, 2. April 2007

Frontbericht NO#765679


ein Offday in Mainz

Er erwacht. Nach einigen, noch etwas ungelenken aber durchaus routinierten, Bewegungen hat er sich aus der Koje befreit. Der Abstieg in das Parterre des Busses verläuft glimpflich. Keine nennenswerten Verletzungen. Mit geübtem Griff zaubert er eine Flasche Wasser hinter der Sitzbank hervor. Die Flüssigkeit durchdringt ihn. Die einzelnen Parzellen des Körpers füllen sich mit geringfügigem Widerstand wieder mit Leben. Geschwind ist auch die auf Tour unentbehrliche Packung Butterkeks zur Hand.

Der Bus bewegt sich. Er fährt. Scheinbar immer noch. Die Interpretation dieser Erkenntnis wird auf später verschoben und dafür Volker besucht. Dieser steuert das Fahrzeug mit gewohnter Routine durch das Frankfurter Autobahn-Gewirr.

Nach erfolgreicher Nahrungsaufnahme ist der heutige Stehplatz auch schon erreicht. Er verlässt den Bus. Das weiß-grüne große Gefährt hinter dem Bus wird blitzschnell als der, der Produktion zugehörige LKW identifiziert. Rupi schwingt sich aus der Fahrerkabine und begrüßt ihn. Ein lapidarer, aber nicht gehaltloser Plausch wird begonnen. In dieser Zeit ist auch der Kundschafter aus dem Feindgebiet zurück. Er hat den endgültigen Standort für unser Camp ausfindig gemacht. Die Karawane (äh Kolonne) zieht weiter.

Die Einheimischen begrüßen uns herzlich. Gastgeschenke werden zwischen den Häuptlingen ausgetauscht. Während dieses Ablenkungsmanövers schlüpft er blitzschnell hinter die Feindlichen Linien und verschafft sich Zugang zum örtlichen Netzwerk. Die Wanze wird installiert und sendet. Er beginnt den Rückzug. Das perfekte Timing zahlt sich aus. Noch bevor die Gespräche beendet sind sitzt er hinter dem Bus in Deckung und überprüft die markelose Funktion der eingeschleusten Wanze. Nun kann er sich guten Gewissens wieder auf sein karges Lager legen und den verdienten Mittagsschlaf halten. Die nächsten Stunden wird nichts passieren. Nur kurz wird er dabei durch einen Anruf von der Heimatfront unterbrochen.

Als er wieder erwacht sitzt der Rest der Mannschaft beim gemütlichen Espresso-Trinken. Nachdem die heutige Mission bereits abgeschlossen ist braucht die Truppe Zerstreuung. Diese bietet sich durch die hiesige Infrastruktur. Fitness-Studios, Flüsse, Einkaufszentren, Kinos, der Rummel sowie das nahe gelegene Kino bieten Unterhaltung.

Der Abend dämmert und die Truppe verteilt sich in der Nacht. Er schreibt den Frontbericht und sendet ihn zurück in die Heimat.

Frontbericht NO#765679 gez. cese

...irgendwo in Niederbayern....

Nach einer (endlich mal) langen Fahrt erreichen wir Kelheim. Ne Turnhalle mit allem was dazu gehört:

- Uneingeschränktes Rauchverbot - überall.
- Uneingeschränkter Sportlerduft - überall.
- Ausschließlich Gruppenduschen.

Lassen wir uns nicht einschüchtern. Bald nach dem Frühstück findet sich dann ein kleines Grüppchen vor dem Hinterausgang ein. Wir Rauchen. In unserem Blickfeld befindet sich der Sportplatz. Dort werden die Lokalmeisterschaften ausgetragen. enthusiastische Jugendliche geben das letzte beim sportlichen Wettkampf. Ein wenig fühlen wir uns an die Schule erinnert. Da haben auch immer alle hinter der Turnhalle geraucht. Aber trotz allem Einfühlungsvermögen unsererseits will sich kein wirkliches Zugehörigkeitsgefühl zum beobachteten Szenario einstellen. Also überlegen wir uns ob wir das Spiel stören sollen. Dirk bietet 40,- € wenn ich nackt über Spielfeld renne. Aber darauf will ich mich nicht einlassen. Ich gehe lieber mal aufbauen.

Heute bekommen die Techniker Besuch von Zuhause. Sonst werden ja immer nur die Bandmitglieder beehrt.

Tanja und Niels kommen mit samt Peter aus Landsberg. Da die Halle keine eigene Anlage besitzt und wir auch keine dabei haben bringen die drei das benötigte Material mit.

Nachdem uns nicht trauen gegen die Obrigkeit, welche sich in Form eines griesgrämigen Hallenwarts präsentiert, aufbegehren werden die Aufbauarbeiten immer wieder durch kollektiven Rauchpausen unterbrochen. Gestärkt vom Nikotin werden nach diesen Ruhephasen die Arbeiten umso enthusiastischer fortgeführt.

Wir werden pünktlich fertig und auch der Soundcheck verläuft problemlos.

Wir begeben uns zum nahe gelegenen Italiener um dort unser Abendmahl einzunehmen. Dieses mundet vorzüglich. Aber der gemeine Kellner vergisst Martin, damit ist er bei uns unten durch. Aus Rache belegen wir ihn mit einem Bann. Letztendlich bekommt aber auch Martin sein Essen und wir sind ein wenig besänftigt.

Nach der Show und dem Einladen laufen Martin, Niels, Stefan und ich noch ein bis zwei 400m Runden um den Abend gemütlich ausklingen zu lassen. Auch hierbei werden wieder Wetten von Dirk gesetzt.

Wehmütig verabschieden wir uns von Tanja und Niels und begeben uns in den Nighliner.

Morgen ist Offday in Mainz, bis dann, cese.

unser tagesablauf in kelheim



Vom Aufbau zum Abbau ...



Wohin schlängelt sich nur die Traversenschlange?



Richtig! Richtung Ausgang.

Was Man NIE über den Tagesablauf einer Schandmaulshow wissen wollte


Aufwachen. „Wie kommen wir den jetzt in Club rein?“ Dirk findet den Haupteingang und öffnet uns die, unserer Erscheinung angemessene, Hintertür. Dahinter erwarten uns ein wunderbares Catering und eine nette Cateringcrew.

UND ES GIBT KAROTTEN! JUHU!

Heute bespielen wir einen größeren Laden.

Meine erste Amtshandlung (nach einem Kaffee) besteht in der Installation des crew-eigenen WLANs. Dabei werden keine Mühen und Leitern gescheut.

Nach und nach trifft die lokale Crew ein. Diese sind hoch motiviert, was unsere Aufbauzeit auf ein Minimum beschränkt und die Gesamtsituation extrem entspannt. Erst dadurch werden die essentiellen Naschgänge zum Catering der einzelnen Crewmitglieder ermöglicht.

Was mich betrifft – heute habe ich adäquaten Platz mein persönliches Monitorplatz-Wohnzimmer neben der Bühne zu errichten, wo ich dann auch, mit unwesentlichen Unterbrechungen, auch meinen Tag verbringe.

Nach dem Soundcheck gehe ich meiner produktionsbedingten Tätigkeit als PC & MAC Doktor nach. Kurz vor Einlass werde ich zum, zuletzt behandelten, FoH-Notebook zitiert. Der Rechner weigert sich nachhaltig Verbindung zum System-Controller aufzubauen. Ich freunde mich schon mit meiner Entlassung an und überlege mir in welchem Job ich als nächstes anheuere. Zum Glück ist nur ein Kabel der zugehörigen Anschlussbuchse entfleucht. Gott sei Dank!

Nachdem heute nichts aufregendes passiert ist hier ein paar Wortwechsel der letzten Tage:

(während des Soundchecks)
Mathias: „Wie laut bin ich den auf meinem Monitor?“
Cese: „Was das den für ne Frage?!! Was glaubst du denn?“

(nach der Show)
Cese: „Sorry, das ich bei dem einen Lied vergessen habe dein Vocal-Mic auf dem Monitor anzumachen.“
Anna: „War schon ok. Da sing ich eh nicht viel.“
Jochen: „Aber das war super, da singst du viel lauter. Das macht es einfacher dich draußen lauter zu machen.“
Cese: „Na dann – passt ja alles.“

(während des Soundchecks)
Stefan: „Ich brauche meine Toms lauter.“
Ducky: „Bei mir die Flöte ein bisschen leiser.“
Anna: „Ein bisschen mehr Gitarre.“
Cese: „Ruhig. Einer nach dem anderen, Kinder. Also Stefan?“
Stefan: „Die Toms lauter.“
Cese: „Ok. Mathias?“
Mathias: „Ich hatte meine Kopfhörer nicht drin....“

In Ermangelung weiterer Ereignisse noch ein paar Infos zu unserer aktuellen Crew:

Martin: Ist eigentlich ein potentieller Superstar in Karaoke, Lieddichtung und ein Liederbuch für Pfadfinderlieder.

Jochen: Hasst sein Show-Mixing bei der Crew-Vorstellung während der Show, braucht aber trotzdem länger im Bad als die Mädels der Band.

Cese: Ist eigentlich ein Hase und hört entgegen der allgemeinen Meinung kein Oasis.

Danny: „Ich war nur mit guten Metal-Bands auf Tour.“

Zahl: (Über das Farbfilm Outro) „Im Osten immer noch ein Hit!“

Ruppi: „Ahhh! Die jungen Leute können alle keine Jeanys mehr aufbauen.“

Volker: Behauptet die Golf III Stereoanlagen, auf der Strasse wären lauter gewesen als Jochens Bass-Brett. Prügel von der Tonfraktion?

Jetzt ist aber genug es, bis morgen, cese.

Samstag, 31. März 2007

Aller Anfang ist schwer...

Wir wachen in einer Idylle auf. Was sehe ich: Ein Berghof mit Ziegen? Hätte ich länger schlafen sollen? Aber so spät war das doch gar nicht gestern? Doch langsam dämmert es mir. „Mutti“ Dirk hat da doch was erzählt gestern. Man sollte doch zuhören wenn Erwachsene und Erziehungsberechtigte sprechen. Langsam kommt es zurück:

Wir bekommen hier (in einem Hotel) Frühstück, da der Club in der Fußgängerzone liegt und wir da nur aus dem Bus springen, da der selbige dort nicht stehen bleiben kann.

Nach dem Frühstück müssen wir noch ein bisschen Zeit totschlagen. Diese vertreiben sich einige damit die Ziegen zu bewundern, während die Ziegen Martins Bart bewundern.

Ich fahre mit Ruppi unserem, als LKW-Fahrer missbrauchten, Lichttechnik- Bühnenmann hinter dem Nightliner her. Wir stehen Ängste durch als Volker versucht den Bus in die Fußgängerzone zu lenken.

Rupi: „Des geht nicht!“
Ich: „Er probierts!“
Rupi: „Ja das könnte gehen!“
Ich: „Des ist viel zu eng!“
Rupi: „Doch der schaffts!“
Ich: „Oh der schrammt gleich am Postkartenständer!“
Rupi: „Und die blöden Leute gehen nicht mal weg!“
Ich: „Jetzt ist er um die Ecke!“
Rupi: „Ne der muss noch mal zurück!“

.......................

Volker schafft es. Wir mit dem LKW auch. Vor dem Collo-Saal erwartet uns schon die Hauscrew. Und ehe wir unsere einführende Technik- und Backline-Team-Besprechung beendet haben ist der LKW auch schon fast leer. Und los geht das Basteln. Irgendwie alles ganz schön klein hier. Aber das hat auch Vorteile. Nachdem ich vor Jochens Amps (für die PA) stehe, muß ich mich nur zurücklehnen und plötzlich ist Ruhe im Raum.

Was für ein Gefühl von Macht.

Aber dafür muss ich auch unter meinem Pult durchkriechen um hinter selbiges zu kommen.

Da erster Tourtag ist dauert der Aufbau etwas länger, da allerlei Sachen umgebaut, konfiguriert, und getestet werden müssen. Aber letztendlich spielt alles.

Die Show geht ruhig von statten. Der Fan tobt, die Luftfeuchtigkeit ist 689,2567 % und die Temperatur liegt bei moderaten 123,98786 Grad Celsius. Morgen muss ich eine kurze Hose kaufen.

Wir bauen ab und laden schnell. Nun ist der Tag vorbei.

Nicht ganz: Als Volker mit dem Bus kommt, um uns abzuholen müssen wir uns erst durch 1678,2 tanzwütige Jugendliche drängen, welche die lokale Aftershow Party zu besuchen trachten. Aber auch diese Hürde wird trotz Koffer und Taschen mit ungeahnter Eleganz gemeistert. Stillnote 1A mit Sternchen.

Zu guter Letzt muss sich Zahl noch fast mit einem einheimischen Clubbetreiber Prügel androhen lassen. Unser Bus parkt vor seiner Kneipe. Der Einheimische betrachtet die Situation ein wenig verspannt. Zahl versucht ihn zu beschwichtigen. Der Clubbetreiber ist für alle Argumente unzugänglich. Wir beschießen das er einfach nicht TRUE ist, aber eigentlich auch nichts dafür kann. Er verschießt sich immer mehr unseren, unglaublich überzeugenden und aufbauenden, Argumenten. Also resignieren wir, lassen ihn stehen und unterhalten uns lieber mit den zahlreichen Betrunkenen, welche versuchen den Goldenen Schnitt in der Straße zu finden.

cese.

Donnerstag, 29. März 2007

...es geht wieder los!






So, nach garnicht langer Tourabstinenz fahren wir heute Abend wieder los. Es wurde heute fleissig eingepackt, Pulte verkabelt und Lampen adressiert. Vor uns liegt etwas besonderes: Schandmaul zieht von den Hallen in die Clubs um! Eine Clubtour steht an. Wir haben diesmal keine eigene PA und nur Zusatzlicht an Bord. Die Toncrew ist mit Ihren Pulten unterwegs, ich habe auch auf meine Hog bestanden. Vieleicht sehen wir ja den einen oder anderen, es Grüßt der Martin