Samstag, 31. März 2007

Aller Anfang ist schwer...

Wir wachen in einer Idylle auf. Was sehe ich: Ein Berghof mit Ziegen? Hätte ich länger schlafen sollen? Aber so spät war das doch gar nicht gestern? Doch langsam dämmert es mir. „Mutti“ Dirk hat da doch was erzählt gestern. Man sollte doch zuhören wenn Erwachsene und Erziehungsberechtigte sprechen. Langsam kommt es zurück:

Wir bekommen hier (in einem Hotel) Frühstück, da der Club in der Fußgängerzone liegt und wir da nur aus dem Bus springen, da der selbige dort nicht stehen bleiben kann.

Nach dem Frühstück müssen wir noch ein bisschen Zeit totschlagen. Diese vertreiben sich einige damit die Ziegen zu bewundern, während die Ziegen Martins Bart bewundern.

Ich fahre mit Ruppi unserem, als LKW-Fahrer missbrauchten, Lichttechnik- Bühnenmann hinter dem Nightliner her. Wir stehen Ängste durch als Volker versucht den Bus in die Fußgängerzone zu lenken.

Rupi: „Des geht nicht!“
Ich: „Er probierts!“
Rupi: „Ja das könnte gehen!“
Ich: „Des ist viel zu eng!“
Rupi: „Doch der schaffts!“
Ich: „Oh der schrammt gleich am Postkartenständer!“
Rupi: „Und die blöden Leute gehen nicht mal weg!“
Ich: „Jetzt ist er um die Ecke!“
Rupi: „Ne der muss noch mal zurück!“

.......................

Volker schafft es. Wir mit dem LKW auch. Vor dem Collo-Saal erwartet uns schon die Hauscrew. Und ehe wir unsere einführende Technik- und Backline-Team-Besprechung beendet haben ist der LKW auch schon fast leer. Und los geht das Basteln. Irgendwie alles ganz schön klein hier. Aber das hat auch Vorteile. Nachdem ich vor Jochens Amps (für die PA) stehe, muß ich mich nur zurücklehnen und plötzlich ist Ruhe im Raum.

Was für ein Gefühl von Macht.

Aber dafür muss ich auch unter meinem Pult durchkriechen um hinter selbiges zu kommen.

Da erster Tourtag ist dauert der Aufbau etwas länger, da allerlei Sachen umgebaut, konfiguriert, und getestet werden müssen. Aber letztendlich spielt alles.

Die Show geht ruhig von statten. Der Fan tobt, die Luftfeuchtigkeit ist 689,2567 % und die Temperatur liegt bei moderaten 123,98786 Grad Celsius. Morgen muss ich eine kurze Hose kaufen.

Wir bauen ab und laden schnell. Nun ist der Tag vorbei.

Nicht ganz: Als Volker mit dem Bus kommt, um uns abzuholen müssen wir uns erst durch 1678,2 tanzwütige Jugendliche drängen, welche die lokale Aftershow Party zu besuchen trachten. Aber auch diese Hürde wird trotz Koffer und Taschen mit ungeahnter Eleganz gemeistert. Stillnote 1A mit Sternchen.

Zu guter Letzt muss sich Zahl noch fast mit einem einheimischen Clubbetreiber Prügel androhen lassen. Unser Bus parkt vor seiner Kneipe. Der Einheimische betrachtet die Situation ein wenig verspannt. Zahl versucht ihn zu beschwichtigen. Der Clubbetreiber ist für alle Argumente unzugänglich. Wir beschießen das er einfach nicht TRUE ist, aber eigentlich auch nichts dafür kann. Er verschießt sich immer mehr unseren, unglaublich überzeugenden und aufbauenden, Argumenten. Also resignieren wir, lassen ihn stehen und unterhalten uns lieber mit den zahlreichen Betrunkenen, welche versuchen den Goldenen Schnitt in der Straße zu finden.

cese.

Donnerstag, 29. März 2007

...es geht wieder los!






So, nach garnicht langer Tourabstinenz fahren wir heute Abend wieder los. Es wurde heute fleissig eingepackt, Pulte verkabelt und Lampen adressiert. Vor uns liegt etwas besonderes: Schandmaul zieht von den Hallen in die Clubs um! Eine Clubtour steht an. Wir haben diesmal keine eigene PA und nur Zusatzlicht an Bord. Die Toncrew ist mit Ihren Pulten unterwegs, ich habe auch auf meine Hog bestanden. Vieleicht sehen wir ja den einen oder anderen, es Grüßt der Martin

Donnerstag, 22. März 2007

der tod des hazers kam plötzlich und unerwartet....

Also letztendlich Kammgarn. Diese Location hat bei Produktionen der Schandmaulcrew immer den letzten Tourtag gebucht.

Nach dem Frühstück begebe ich mich in den „Cotton Club“, wo unsere Haustechniker (oder sind das die Azubis?) schon sehnsüchtig nach Anweisungen gieren. Also gebe ich ihnen eine kurze Zusammenfassung darüber, was heute passieren wird. Obwohl noch nicht mal ausgeladen ist, beginnen wir die Mikrophone vorzubereiten. An Kondensator-Mikrophonen existieren nur zwei exotische Exemplare von Beyerdynamic, welche mich an meine kurze Karriere beim Filmton erinnern und garantiert die Charakteristik einer Kugel im n-dimensionalen Raum besitzen. Aber sei es drum - Probieren wir´s aus. Als ich das nächste Mal auf die Bühne komme werde ich darüber aufgeklärt das meine Kollegen noch zwei AKG C391b gefunden (!!??) haben. Ich freue mich und bestücke die Mikrostative um. Kaum bin ich damit fertig finden die findigen Herren dann doch noch ein AKG C451 und ich baue alles noch mal um. In der Hoffnung, dass sie noch ein Neumann U87 finden, verlasse ich noch diverse Male die Bühne. Aber es wollen keine weiteren Mikros auftauchen.

Aufgrund unserer immensen Bühnenlautstärke kombiniere ich diesmal vier der vorhandenen d&b MON15 Wedges zu einem bodenlägrigen Point-Source-Array. Ich muss feststellen das d&b MAXe in diesen Mengen viel aerodynamischer aussehen. Da haben sich d&b wirklich weiterentwickelt. Leider erweisen sich die vorhandenen Exemplare beim lauteren Ansprechen als nicht wirklich Pegelfest. Unter ungläubigen Blicken der Hauscrew erweitern wir das Array noch um zwei (MON15) Backfills. Und plötzlich geht da was.

Während des Soundchecks haben wir immense Brummprobleme an Duckys Gitarre. Wir sehen ein, dass wir falls die Show nicht im Dunkeln stattfinden soll keine Chance haben. Also bauen wir unser ganzes Set so um, dass Ducky an einem anderen Platz steht wo es nicht brummt. Der Rest des Soundchecks verstreicht problemlos und wir begeben uns zum Essen.

Nach dem selbigen beschließen Tanja und ich, das wir zusammen einleuchten. Gesagt getan. Aufgrund der latent unsymmetrischen Bühne passen wir das Lichtdesign der selben an. D.h. alle Scheinwerfer gehen irgendwo hin – Hauptsache parallel. Schön gedacht. Haben wir doch glatt angenommen, dass hier für jede Lampe ein Dimmerkannal existiert. Nein – es sind immer schöne, aber jetzt nicht mehr zusammenpassende, Pärchen. Wir nennen es Kunst und sind zwei Minuten nach Einlass fertig. Nachdem der Hazer noch über den Jordan ging – und von dort wieder zurückzukommen ist – kann die Show beginnen. Diese verstreicht auch problemlos.

Das Einladen vergeht trotz Schneegestöber schnell. Jetzt noch Duschen und schon sind wir auf dem Heimweg.

Aber nächste Woche geht’s ja wieder mit Schandmaul los. cese.

Von DJ´s und anderen Vollidioten..

Na toll, die letzte Show ist vorbei. Was höre ich? Einen Dudelsack DJ! Das ist ganz toll zum Abbau! Danke, danke danke! Arschloch! (Zitat: M. v. D.)

Mittwoch, 21. März 2007

...vom suchen und finden...

Vorletzter Tourtag – Nürnberg Hirsch. Tanja und ich waren ja vor drei Wochen schon mal mit Roman Fischer im Rahmen der Southside / Hurricane Clubtour hier.

Diesmal ist der Raum kurz nach dem Aufstehen schon begehbar – scheinbar war gestern nicht die legendäre Nürnberger Pornoparty welche gerne im Hirsch stattfindet, pronomäßig abgeht und pornomäßig viel Müll und Scherben hinterlässt und normalerweise mit pornomäßig viel Wasser aus dem Laden gespült wird. Das führt dann dazu, dass man den ganzen Tag mit einem schlüpfrigen Gefühl unter den Schuhen herumläuft. Aber heute nicht - der Raum ist sauber und trocken.

Das Frühstück ist wunderbar. Es gibt sogar Ei - das erste Mal auf dieser Tour. Nebenbei wird das toureigene WLAN eingerichtet. Dieses scheint aufgrund unserer exzessiven Downloadraten allerdings das gesamte Nürnberger Glasfasernetz sowie das deutschlandweite UMTS-Netz an den Rande des Zusammenbruchs zu führen.

Der Inzest greift um sich. Alle werden Mitglied bei den „Lokalisten“ und laden sich (hauptsächlich gegenseitig) als Freunde ein. Alle – nein nicht alle. Tanja und Thomas, welche alle Computernutzer als unkommunikativ deklarieren, machen unverschämter Weise nicht mit und ich beschränke mich lieber aufs Blogschreiben. Die Computernutzer kontern mit der exzessiven und ebenfalls unkommunikativen Pokerleidenschaft unseres Sängers – bis auf die, die beiden Süchten verfallen sind.

Zurück zum Hirsch!

Tanja greift sich ihr Opfer und lässt das komplette Rigg umfiltern (späte Rache ist bekanntlich süß) und bricht bewusst die hausinternen Regeln, welche ausdrücklich bei jedem Künstler das gleiche Lichtdesign vorschreiben, und erdreistet sich das Pult neu zu programmieren sowie umzuleuchten.

Ich sorge beim Monitorkollegen für Verwunderung indem ich vier Front-Wedges auf einem Send zur legendären „Ceses MAX-Wedge-Skateboardrampe“ für Murdock (unseren nimmersatten Skaterboy) zusammensetze. Ich kann mir nicht helfen – Wedges müssen auch nach optischen Gesichtspunkten angeordnet werden.

Weitere (vielleicht interessante) Vorkommnisse am Rande:

- Matthias findet seinen Basssound.
- Stefan findet Gefallen an den Subwoofern hinter seinem Hintern.
- Ducky findet seine Frau (die ihn heute besucht).
- Heiner findet seine Koje zu kurz bzw. zu klein.
- Thomas findet nix.
- Murdock findet heute den Nachtisch nicht ohne fremde Hilfe.
- Martin findet denselben lecker.
- Tanja findet alle Internetbenutzer „Scheiße“, was sie aber nicht davon abhält mindestens einmal täglich nach dem Netzwerkkabel zu verlangen. (während alle anderen mit zitternden Händen vor ihren vom Internet getrennten Rechnern verharren)
- Volker findet die Musik der 80er super (behauptet er wenigstens).
- Björn aka Til aka Cedrick findet sich bei seinen vielen Namen nicht mehr zurecht.
- Dirk findet, dass die „Lokalisten“ nix für ihn sind.
- Cese findet, dass man mit 36 d&b MAX-Wedges noch viel tollere Skaterampen bauen könnte.

Während des Soundchecks wird die fehlende Coverage der Main-PA in den ersten Reihen nach einem leichten Drehen zweier Böxchen spielend und elegant von Ceses Sidefills übernommen. Tanja leuchtet die ganze Szene noch hübsch aus und alle sind glücklich. Das nennt man dann wohl „gewerkeübergreifende Zusammenarbeit“ – oder ? cese.

Vom Braten in der Röhre.

20.3.07. Dies sollte der Tag des großen Ansturms sein. Vorverkaufsrekord. Verkaufsmarathon, Umsätze, Umsätze, Umsätze und wieder neue Aufgaben und einen neuen Namen für den Mercher (Thorsten aka Bert alias Cedric). Quasi ein Tag der Superlative. Megast!!!!!!
Ich meißelte mir also nach dem Wachwerden den Schlaf aus den Augen und zuckelte verpennt mit flauem Magen in die Röhre, um eben diesen mit lecker Kniften und Rost Bull zu bestechen, endlich mit seinem eruptiven Rumoren aufzuhören.
Nach dem Frühstück in der heimeligen Tunnelatmosphäre der Röhre ging es dann an den Merchstand zur Routine-Bestandsaufnahme. Doch an diesem Tage sollte es nicht dabei bleiben. Ich denke, ich verdanke meinem hervorragenden Talent, Souveränität, Belastungsfähigkeit und Fleiß vorgaukeln zu können, daß die Weto-Crew mir immer mehr wichtige, verantwortungsvolle Aufgaben überträgt. Ich durfte zum Beispiel den Lichtassistenten mimen und unter knallharten Befehlen von Tanja diverse Regler am Lichtpult von unten nach oben und wieder zurück schieben. Aus Dank lies sie mich dann die Seiten ihres Kopfes rasieren. Ein Vertrauensbeweis erster Güte. Ich spielte mit meinem Leben. Doch Rost Bull sei Dank blieb der Zitteranfall beim Frisieren aus. Dieser Aufgaben nicht genug, durfte ich an diesem Tage sogar auf Herrn Brunner dem sein allerheiligstem spielen. Seinem Schlagzeug. Ich denke, sein Wunsch den Sound vor der Bühne mal zu hören, war nur ein Vorwand, um endlich mal zu sehen, wie man dieses Instrument richtig bedient.
Der Rest des Tages ist quasi Routine. Futtern (es gab Braten in der Röhre, haha), Einlaß, dufte Show, Unmengen an Verkauf, Abbau und ab in Bus, seine frisch verdiente Merchprovision verzocken. Beim Einschlummern gegen 7:30 Uhr in der Früh klopfte ich mir noch mal auf die Schulter: „Cedric, datt haste heute toll hinjekricht.“ und ratzte beim Nachsinnieren, welchen Namen ich dann morgen vom Thomas bekommen würde, ein…..

Dienstag, 20. März 2007

…Jackeline! Jack-e-li-ne! Komme her! Schlampe…

Echt geil so begrüßt zu werden, aber was erwartet man sich von der Konstabler Wache. Wenigstens hat sich das Treppenhaus in den Keller des Nachtlebens nicht im geringsten geändert. Drum wurde auch kurzerhand entschlossen die schweren Cases im Trailer zu lassen. Echt tolle Idee! Beim Hiasl hat’s ja geklappt einfach in die Koje zu flüstern: „Alter, können wir deine Bassbox heute oben lassen?!!!“ Aber der weinerliche Hr. TheDucky musste natürlich seine gesamte Backline auf der Bühne haben. Warum kann sich der nicht einfach einen POD kaufen? Punkrockbands können auch mit nur einer Gitarre spielen!
Aber mir ist das ja erst mal egal gewesen. Dann belegt der Backlineplatz halt 2/3 der Bühne. Richtig eng wurd’s erst als mir aufgefallen ist, dass der Gitarrenständer wegen der Raumhöhe nicht auf das Backline-Case passt. Nach einem Soundcheck, ein paar Essensbedingen Pausen – durch mich verursacht – konnten wir dann endlich shoppen gehen!
Mir wurden übrigens keine Drogen, Waffen oder Nutte angeboten. Und das mitten in Frankfurt. Ich hab nur ein paar Leuten zugeschaut, wie sie im Schutz des Nightliners gedealt haben. Beim H&M konnte der Martin dann seinem Drang nach neuer Unterwäsche nachkommen und im dm gab’s leckere Kekse für mich!
Anschließend waren einige dann beim Thai-Essen. Da konnte ich natürlich nicht fehlen. Das „Sao-Pao-Wom-Dan-Chao“ oder so ähnlich war übrigens nicht so gut wie erhofft.
Zurück im Backstageraum konnte dann wieder jeder essen, was er so wollte. Oder ins Internet, wobei die Verbindung nur schlecht zum Skypen ausgelegt war.
Dann Show, Abbau, Laden und blos weg hier!

Gruß von der Straße,
's Murdockerl

Montag, 19. März 2007

Beschäftigungstherapie in Bonn

So. Nun sitzen wir also in Bonn Bad Godesberg. Und was sollen wir hier nun an einem Sonntag machen? Wir wollen das, sich gegenüber unseres Busses befindliche, „Stadtmarketing Bad Godesberg e.V. “ konsultieren, aber sogar das hat zu. Gut das die anderen schon öfters hier waren und die zwei Highlights kennen. Der Italiener & das Kino-Center.

Zuerst versorgen wir uns beim Bahnhofskiosk mit Kaffee & Zeitschriften. Der unbändige Wunsch auf den, neben der Kaffeemaschine feilgebotenen Doppelkorn wird wirkungsvoll unterdrückt. Zurück im Backstageraum der Klangstation lesen wir unsere Lieblings Veranstaltungstechnik-Fachmagazine (beziehungsweise Tontechnik Bravo) PMA & Production Partner. Wir regen uns nur ein bisschen darüber auf, trinken Kaffee, rauchen, verwünschen die über uns probenden Bands und verschandeln einen SAE-Aufkleber am Fenster.

Nun ist aber Zeit zum Essen und die ganze Truppe bricht zum Italiener auf. Auf dem Weg muss Ducky noch Geld abheben und wir inszenieren spontan einen fingierten Raubüberfall im Geldautomatenraum an dem sich alle Mitreisenden beteiligen. Im Lokal unserer Wahl wird genussvoll gespeist. Und zurück geht’s zur Klangstation wo die einen sich ihrer Pockerrunde widmen, andere Schlafen und der Rest sich langweilt. Bis auf Tanja, die zum Duschen zu Dirk und Budde gefahren ist.

Als ich um 22:30 Uhr wieder aufstehe waren die anderen doch nicht im Kino (ich hatte den Film eh schon gesehen). Dazu hätte die Pockerrunde unterbrochen werden müssen, was leider der Internationale Ehrenkodex der vereinten Pockerspieler (kurz I.E.V.P. – Sitz in Brüssel) nicht vorsieht. Es wird kurz diskutiert eine diesbezügliche Eingabe an das Komitee zu schreiben, aber nachdem niemand drei Fremdsprachen in Schriftform beherrscht lassen wir es sein. Martin und ich gehen noch mal zum Italiener um seine Jacke zu suchen und einen klitzekleinen Mitternachts-Imbiss (Pizza bzw. Pasta) zu genießen. Der Rest des Abends bzw. der Nacht wird mit DVD schauen („Reine Nervensache“) bzw. pockerspielen verbracht. Zwischendurch versucht Martin noch Christoph (von der Klangstation bzw. der Band „Alle im Schrank“) und seine neue Flamme zum heiraten zu überreden, was trotz höchstem Einsatz nicht gelingen will.

.... eisige Kälte umgibt mich ......... langsam kriecht sie an mir hoch und will mich vollends verschlingen.......

Und wach bin ich! Nun ja, ist ja auch schon 10 Uhr. Raus aus dem Bus und in die „Stadt“ um ein Kaffee zu suchen. Im „Café am Theater“ werde ich fündig. Nachdem es auch da kein WLAN gibt lese ich mein Buch und versuche möglichst intelektuel zu wirken. Und es klappt! Schon kurz später bin ich mit einer jungen Dame in ein Gespräch über James Joyces „Ullysses“ vertieft (das ich zwar nie gelesen habe – aber egal). Leider muß ich zurück zum Bus und sie in die Uni (Theaterwissenschaften). Auf dem Rückweg treffe ich auf Murdock welcher der Kälte im Bus mit einem ordentlichen Frühstück entgegnet.

Und auf geht’s Richtung Frankfurt – Nachtleben.

Murdock und ich überlegen noch ob wir die Boxen nicht einfach im Hänger lassen (um sie nicht die Treppe hinunter tragen zu müssen) und stattdessen einfach zwei Mikrokabel über die Konstabler-Wache bis ins Nachtleben zu legen.

So – Mal schauen wer inzwischen alles wach ist. cese.

Aufarbeitung von Jugendtraumata Teil 2 versus „Wo ist der verflixte Kreis“

... Das mit dem Skateboardfahren lasse ich dann doch nach einigen kläglichen Versuchen wieder – man hat ja berufliche Verpflichtungen...

Die Türen gehen pünktlich auf und lassen die Fans herein. Wider erwarten sind dabei keine minderjährigen Hiphop Boys & Girls aus der lokalen Hood. Dabei hatten wir gehofft bei genau diesen unsere Skills und Progs auf den neuesten Stand zu bringen und endlich wieder True zu werden. Mist - schon wieder enttäuschte Hoffnungen.

Aber ich bleibe zuversichtlich und warte auf unsere Show während die Supportband spielt, welche sich offenkundig nicht ganz entscheiden kann ob sie Jimmy Eat World, Die Happy oder Revolverheld sein wollen. Aber mit durchschnittlichen 27 Jahren hat man ja noch ein bisschen Zeit seinen eigenen Stil zu finden.

Ein Problem welches sich durch die ganze Tour zieht ist die penetrante Abstinenz von beleuchteten Pultplätzen. Langsam dünkt mir: Das große Litlitesterben hat begonnen. Manche sind wohl noch rechtzeitig ausgewandert und glänzen durch Fehlen. Da freut man sich aufrichtig wen einem am Monitorpult möglichst viele PAR-Kannen treffen. Damit wird das Feuerzeug als rudimentäres Beleuchtungsinstrument entlastet. Wer braucht schon ne MAGLite?

Beim Thema Licht fällt mir ein das sich für Tanja die Lichtpultgröße umgekehrt proportional zu den vorhandenen Farbfiltern und der Pultgröße verhält. Wo sieht man den sonst nen 48er Lightcommander mit 4 Sixbars auf 12 Dimmerkanälen mit (exakt) 12 vorhandenen Farbfiltern? Aber es soll niemand behaupten, daßau man mit zwei Farben und N/C nicht schönes Licht machen kann.

Die Show läuft gewohnt gut ab. Inzwischen hat sich das ganze super eingespielt. Martin und ich besuchen uns während der Darbietung und konferieren darüber wo nun plötzlich der 200 Hz WooooWW in Thomas Stimme herkommt. Nachdem wir beide sämtlichen potenziellen Frequenzen den Garaus gemacht haben und sich keine ernstzunehmende Besserung einstellt beschließen wir einen unschuldigen Blick aufzusetzen und die Verantwortung auf den glänzend akustisch (einfach gar nicht) bearbeiteten Raum zu übertragen. Nach der Show klären wir noch die gegenseitigen Besuchsrechte am jeweils fremden Pultplatz.

Im Bus sehen wir uns noch die Pink-Floyd Pulse DVD an. Einziges Fazit:

GROSS, HELL!!

Die „Pulse“ DVD war nun schon die zweite Band-DVD welche wir uns angeschaut haben und die Martin und mich faszinieren. Existenzielle Fragen rauben uns den Schlaf:

1. Wie bekommen wir so coole Lifte, die überall in der Madonna Bühne versteckt sind um irgendwelche Sachen auf Knopfdruck hoch- und runter fahren zu lassen bzw. Musiker verschwinden zu lassen?

2. Wohin ist der verdammte Kreis bei Pink Floyd verschwunden? Einen 17m Kreis verstecken nicht mal diese Jungs so ohne weiteres...

Jetzt ist es aber dann auch Zeit in die Heia zu gehen. Morgen ist Off-Day in Bonn.

Cese.

Samstag, 17. März 2007

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Testbild

....es gab keine Nacht.....für alle bis auf drei....

Nun sind wir also in einem Jugendzentrum gelandet. Eigentlich sollten da ja Jugenderinnerungen an Skateboardfahren, erste ausschweifende Partys und bedeutende verschmähte Lieben wach werden ... ist aber leider nicht so. Irgendwie sind die „JUZes“ (so nannte man das zumindest als ich jung war) bis auf einige Konzertbesuche komplett an mir vorbeigegangen. Nun Ja. Dann holen wir das also heute nach.
Gleich beim eintreten nehmen wir Schilder mit der Aufschrift: „Hier herrscht überall Rauchverbot“. Leider sind wir noch zu verschlafen um diese Information gebührend zu verarbeiten. Zuletzt die Tatsache, dass im Backstagebereich Aschenbecher stehen trägt dazu bei die Schilder schnell wieder zu verdrängen.
Nach einem bescheidenen Frühstück und dem Duschen erkundet die Technikcrew ihren heutigen Arbeitsplatz welcher, wie uns von dem betreuenden Tontechniker bald erklärt wird, eigentlich der Kindergarten des Etablisments ist. Hatten wir das nicht schon mal?
Die extrem eifrige Hauscrew bedrängt uns bald nach genaueren Informationen zum heutigen Happening. Diese werden dann auch nach einem weiteren Kaffee preisgegeben. Das Spiel beginnt...

Also ! Anhänger ausladen !

Die Besonderheit des heutigen Ladewegs bildet die Bühnenrückwand. Sie lässt sich ohne weiteres hochfahren, was das direkte Laden auf selbige erleichtern würde sofern nicht die dumme Bühnenhöhe wäre. Alle Versuche meinerseits die restliche Crew davon zu überzeugen die an der Bühnenrückseite platzierte Half-Pipe als Rampe zu benutzen, werden massiv torpediert und ignoriert. Also stemmen wir alle Cases (die mit und die OHNE Griffen) auf Arbeitshöhe, diskutieren darüber wer heute welchen Griff benutzen darf und stupsen sie letztendlich hoch.

Nachdem wir heute in einem Jugendzentrum spielen beschließen Martin und ich heute mal Oldschool-Day zu machen, die Condensator-Mikrofone des Hauses zu verschmähen, und nur (oder fast nur) SM57 zu verwenden. Jetzt müssen wir nur noch entsprechenden Oldschool Hiphop als Einlassmusik besorgen...

Die anfängliche Freude über das vorhandene Haussystem (Seeburg K2) teilt nach dem Soundcheck nur noch Cese, da er direkt hinter der PA steht und damit der einzige ist der in den Genuss von vielen LEDs kommt welche sich musikalisch der Darbietung anpassen indem sie sprunghaft aber ausdauernd von grün über gelb zu rot wechseln.

Wir sagen „humppa tütü“, packen unser Material auf die Seite (gib deiner lokalen Supportband eine Chance) und begeben uns in unseren Backstageraum, wo inzwischen auch das Abendessen angerichtet ist. Dort wird erst einmal formidabel gespeist. Zwischendurch geht die Welt zwei bis dreimal unter, als der FoH-Mann der Vorband die PA einschaltet.

Nun werden wir uns noch ein bisschen entspannen und ich werde mir Murdocks Skateboard ausleihen um meine verpassten Jahre nachzuholen. Mal sehen was der Abend noch bringt.......cese

Freitag, 16. März 2007

...von Mysterien und fallenden Gegenständen.....

Schon am zweiten Tag unserer kleinen Tour kristallisieren sich bestimmte Gesetzmäßigkeiten immer deutlicher heraus. Wir können sie zwar nicht einordnen oder erklären, aber das wird im Allgemeinen auch stark überbewertet.

Ein herausragendes Beispiel seiner Art ist unser (bzw. Heiners) Sequenzer. Nachdem die Fünfmann-Combo nicht alle, im Studio programmierten Keyboardspuren, gleichzeitig wiedergeben kann, behilft man sich dieses technischen Wunderwerks. Er liefert uns bereits aufgenommene Streicherspuren und Effekte auf seinen acht Ausgängen. Und das ganze in (meistens oder zumindest manchmal) TRUE-STEREO! Diese Spuren werden von Martin und mir geschmackvoll zum Life- bzw Monitor-Sound der Truppe gemischt. Dabei ergibt sich allerdings ein kleines Problem. Wieso kommen immer Streicher auf dem Atmo-Kannal? Und Atmo-Geräusche auf dem Percussion-Kannal? Alles an sich ja kein Problem – wir sind flexibel und ändern einfach die Pultbeschriftung. Nach zwei Gigs (und unzähligen Rollen Beschriftungsband) kommen Martin und ich aber zur Erkenntnis, dass sich die Verteilung der Spuren auf die Ausgänge dynamisch verhält. Jeder Versuch diese Beziehung zu Kategorisieren muss scheitern. Nachdem wir aber ein junges dynamisches Team sind tricksen wir das System aus und lassen uns eine dynamische Beschriftung einfallen. Und alles ist gut.

Ein weiteres Mysterium stellt die Beziehung zwischen Bandmitgliedern und jeglicher Art von Flaschen & Aschenbechern im Nightliner dar. Das erste Volkersche Gesetz besagt das niemand die Lounge verlassen kann ohne zumindest eine, zwischen drei und zwölf schwankende Zahl von Gegenständen vom Tisch zu fegen. Aber wir haben ja Küchentücher und Geduld und heben die Flaschen einfach wieder auf.

Heute morgen sind wir im (beziehungsweise vor, beziehungsweise am Berg unter dem) Kurbelkasten aufgewacht. Durch das lesen von Fußspuren einheimischer Lebewesen haben wir aber den Weg gefunden. Nach dem (anstrengenden) Aufstieg genießen wir erstmal unser Frühstück.
Mal schauen was der Tag noch so bietet........

Grüße – cese.

Ein kleiner Nachtrag, kurz bevor ich das hier poste. Unglaubliche Dinge tun sich hier gerade im Laden. Die Luft zittert und Wände und Türen verschwinden und geben uns den Blick frei auf die Bühne wo gerade die Überreste der vorangegangenen Show weggeräumt werden.

Donnerstag, 15. März 2007

Nordlicht?...nee heute ohne...

...Und auch ohne Nebelmaschine. Das macht unsere Tanja ein wenig traurig. Der Tower zu Bremen ist ein sehr kleiner Club, mit noch kleinerer Bühne. Wir wurden wie immer sehr freundlich vom Veranstalter Sören und den Technikern empfangen. Da hat man doch gleich gute Laune. Ich hoffe heute noch auf einen Eintrag von Sven, das hat er fest versprochen...
Wir versuchen eigentlich schon seit gestern hier Fotos einzustellen,allerdings mag uns das nicht so ganz gelingen...Wir werden sehen...

Auch diese Show ist nun vorbei... alles war in Ordnung, der Laden läuft!
Leider hat der Sven keine Zeit gefunden hier was schönes zu schreiben...
Ich versuch heute Nacht mal ne Crewvorstellung zu schreiben, kommt darauf an wie der Bus wackelt.Heute Nacht gehts nach Hann. Münden in den Kurbelkasten...keine Ahnung wo und was das ist.
Übrigens hat heute der Monitormann Cese mittels Lichtschalter in Tanjas Lichtshow eingegriffen, der Mann ist halt multifunktional einsetzbar.
Das Abendessen war heute sehr lecker, danke hierfür!

An dieser Stelle grüsse ich mal unsere abtrünnigen: Der Dirk und der gute alte Bone! Und auch unsere Altherrenprollbandbackliner Danny und Zahl. Auch der Matzi und dem Peter ein Hallo aus Bremen!
Bis morgen, euer Martin

Mittwoch, 14. März 2007

Ihr seid das Volk...ich bin einVolker!

...ja genau so heißt unser Busfahrer, der uns heute Nacht von Gröbenzell in den Pott (genauer nach Essen) gefahren hat. Wie immer hatte auch diese Nacht eine gefährliche Situation zu bieten gehabt: Ein schlaftrunkener Autofahrer wäre uns um ein Haar in die Seite gefahren...
Aber Volker hat mit einem gekonnten Spurwechsel (3 Fahrstreifen in unter 2 Sekunden) eine Kollision verhindert. Applaus hierfür!

Wir sind gerade beim Frühstück (Teller wären schön...sind aber nachgeliefert worden), welches sehr lecker ist. Wichtig ist auch der morgendliche Kaffee und das Red Bull. Eigentlich ist das Wetter ja viel zu schön um in ner dunklen Halle rumzusitzen, aber unseres Wissens gibt es noch keine wissenschaftliche Studie, die sich mit der Gefahr von Sonne für Crews beschäftigt hat. Tanja, Murdock und der Cese gehen jetzt erstmal zum Einkaufszentrum. Mal sehen was man in Essen sinnloses kaufen kann, ich werde berichten...... (Insider: Im Fall von Murdock wird es wohl eher zu Essen als in Essen heißen)

Der Backstageraum der Zeche in Essen ist kurioserweise mitten im Kindergarten. ....Scheint so als wolle man hier die Rock´n´Roll Elite des Landes züchten!


Nachlese 16.3.
Alle Vermutungen über den Einkauf meiner Kollegen haben sich bestätigt... Obwohl neben Zuckerostereiern, Schokolade und wasweisich auch elementare Dinge wie Batterien und Tabak eingekauft wurden.
Ach so, Abendessen gab es auch. Zitat Budde: Esszement! Da hat er Recht.
Mittlerweile ist auch die Show gelaufen, wie wir finden sogar sehr gut. Schade war nur, dass die ersten zwei, drei Publikumsreihen eigentlich hinter der PA standen, was so eigentlich nicht der Sinn sein sollte. Nach der Show stand wie immer Abbau und einladen auf dem Plan, das geht ja bei dem Bisschen auch wirklich fix. Der Feierabend wurde mit Youtube gucken und Unterhaltungen verbracht. (übrigens kennen Manager trotz Dauerstress und Meetings erstaunlich viele lustige Filme) Irgendwann haben wir uns in den Bus vertagt, volles Programm incl. wertvoller Weltverbesserungsvorschläge mancher Reisegruppenteilnehmer.
Bevor dieser Tag zu Ende geht, noch eine Beschwerde: Wir fahren erst um 10 Uhr nach Bremen... im stehenden Bus kann aber niemand außer der Mercher schlafen. Der Mercher ist allerdings eigentlich Schlagzeuger (klingt jetzt komisch, ich weis) und die sind sowieso „anders“. So, gute Nacht wünscht der Martin.

Dienstag, 13. März 2007

Der Versuch

So, wir (also die komplette Schandmaulcrew) werden hier den Versuch unternehmen in unregelmässigen Abständen von der Tourfront zu berichten.

Heute gehts erstmal mit dem Schandmaul "Männerprojekt" WETO auf kleine Clubtour.
www.weto-music.de

Mal sehen Was da so bei rumkommt...
Auf dieser Tour werden folgende Crewmitglieder an Bord sein:
Cese, Tanja, Murdock, Sven, Martin